Vier mutige Spielerinnen sind neugierig einen neuen Blick auf Klimadiplomatie zu erhaschen. Durch das Spiel leitet Elisabeth von arche noVa, einer Initiative für eine Welt ohne Not. Dabei setzt sich der gemeinnützige Verein für Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung ein. Konzipiert wurde „Keep Cool“ von den Professoren Gerhard Petschel-Held (PIK) und Klaus Eisenack (HU Berlin), beide motiviert, die Verhältnisse zwischen Ökosystemen und menschlichem Wohlergehen zu erforschen. Elisabeth ist bewusst, zu Beginn braucht es viel Erklärung, aber „wenn es rollt, dann läuft es.“
Ungleichheit vorprogrammiert
Alle Spielerinnen werden zu Vertreter:innen von Delegationen. Heute sitzen am Tisch: Europa, USA und Partner, Schwellenländer und der Globale Süden. Alle Delegationen haben unterschiedliche Voraussetzungen in Form von Carbon, das ein handelbares Gut wie Geld ist und Fabriken. Die USA ist am reichsten an allem. Zudem bestehen unterschiedliche politische wie wirtschaftliche Ziele. Um diese zu erreichen, investieren die Delegationen in Fabriken, fossil oder erneuerbar betrieben und in Schutzmaßnahmen. Diese werden schnell bitter nötig, denn ein Spielzug besteht daraus, dass eine Katastrophe „gezogen“ wird.
„Erst die Katastrophe, dann das Geld“
Das Karbometer zeigt dabei an, wie weit der Klimawandel voranschreitet und beeinflusst die Dynamik des Spiels. Angelehnt an den CO2-Gehalt der Atmosphäre. Kritisch: Der beschleunigte Klimawandel verschärft die Katastrophen. Beispielsweise „Anstieg des Meeresspiegels“. Betroffene Regionen müssen Schäden begleichen, den im Zweifel andere verursacht haben. Andere Staaten können einspringen und zudem durch Schutzmaßnahmen Schäden mindern. Mit welcher Strategie agieren die Spielerinnen? Es werden Deals geschlossen, in Technologien investiert. In keiner Runde wurde das Weltklima ernsthaft gefährdet. Es wird investiert und verhandelt – mal leiser mal emotionaler. Für die Spielerinnen nicht überraschend: Die USA haben in beiden gespielten Runden gewonnen. In der Reflexion wird klar: Diplomatie und Verhandlung ist wichtig, um das Weltklima zu retten. Am Spieltisch wie im Verhandlungszimmer. Zusammen zu arbeiten ist dringend notwendig und es ist möglich, Ziele gemeinsam zu erreichen.
„Wenn alle sich darauf einigen, keine fossilen Träger mehr zu nutzen, ist der Klimaschutz tatsächlich möglich.“ – Berit
In der Abschlussrunde wird klar: Alle hatten einen Lerneffekt, wohlhabende Länder haben die Kapazitäten anderen Ländern beizustehen und die globale Lage betrifft alle. Alle waren motiviert, eine nachhaltige Zukunft zu bauen. Das braucht es auch auf politischer Ebene.
„Keep Cool“ gibt es nicht nur als Brettspiel sondern auch in digitaler Version unter https://www.climate-game.net/keep-cool-mobil/. Eine spannende Erfahrung.