Vom Heimatrecht und dem Wohnen in der Gemeinde hin zum emotionalisierten Gebrauch in den Medien. Der Text basiert auf dem Interview mit Sprachwissenschaftlerin Maike Park vom Leibniz-Institut für deutsche Sprache.

Ich verbinde mit dem Begriff Heimat weniger einen konkreten Ort, sondern viel mehr ein Gefühl von Wärme, Akzeptanz und Sicherheit. Für mich geben meine Freunde und meine Familie, aber auch bestimmte Hobbys diese Art von Gefühl, doch genau diese Eigenschaften und Verbindungen mit dem Begriff Heimat gab es nicht immer und auch der Begriff selbst existiert mit ganz anderen Arten des Gebrauchs schon seit dem 14. / 15. Jahrhundert. Dieses berichtet auch Maike Park in unserem Gespräch.

So seien die Kernbedeutungen immer gleichgeblieben, die Perspektiven auf den Begriff würden sich jedoch verändern. Dieses lag früher vor allem an der Verknüpfung mit historischen Ereignissen und der immer stärker werdenden Politisierung. Dieses zeige nach Maike Park, dass der Gebrauch von Sprache sie verändern und bewusst geändert werden kann.

Heimat als Ort an dem man geboren wurde

In den Anfängen rund um das 15. Jahrhundert, wurde der Begriff vor allem in Bezug auf den Wohnsitz, also das Haus der Eltern genutzt. Die Heimat sei nach Park eine Referenz auf die Region, in der man aufgewachsen ist. Die Heimat verkörperte den Ort, in den man sozialisiert wurde und das könnte in dem Fall auch schon früher ein Land gewesen sein, jedoch wurde in diesem Fall der Begriff vor allem auf die „Bundesländer“ also die damals vorherrschenden getrennten Regionen bezogen. In diesem Kontext zeigt sich auch, wie wenig emotionalisiert der Begriff verwendet wurde, ganz im Gegensatz zu der heutigen Verwendung.  Die Bedeutung der Heimat als Ort, in dem man aufgewachsen ist, lässt sich im Korpus der deutschen Sprache laut Maike Park bis in das 19. Jahrhundert verfolgen.

Ein weitere Kernbedeutung des Begriffs ist:

Heimat als Recht

Dieser ist vor allem im Althochdeutschen und ebenfalls bis in das 19. Jahrhundert stark vertreten. Die Bewohner:innen einer Gemeinde, also einer bestimmten Heimat, hatten das Recht genau in dieser zu wohnen und auch zu heiraten. Mit der Ansässigkeit an einem Ort kamen jedoch nicht nur die damit verbundenen Rechte, sondern auch die Pflichten einher. So konnten die einzelnen Personen als Ortsvorsteher:innen arbeiten um im Gegenzug auf das eigene „Heimatrecht“ zu pochen, wenn man selbst in einer Notsituationen war. Durch das „Heimatrecht“, seien die Gemeinden verpflichtet gewesen zu helfen. Damit wurde die Bindung an einen Ort und auch vor allem an eine Gemeinde erreicht.

Erste Politisierung

Mit der Gründung des Deutschen Reiches wurde nun erstmals der Begriff Heimat politisiert und damit wurde aus der eher vorherrschenden neutralen Auffassung des Begriffs eine Verbindung von bestimmten Gefühlen mit dem Wort versucht zu erreichen. Das Wort solle nach Maike Park in dem Zusammenhang die vielen kleinen Länder und Regionen verbinden und dadurch einen „Gemeinsinn eines Landes“ schaffen. Aus diesem Grund sei auch der Begriff der „Deutschen Heimat“ bewusst bei der Gründung des ersten deutschen Reiches gebraucht worden, um die Kleinstaaten und die Trennung untereinander aufzuhalten und die Menschen zueinander zu führen. Diese Emotionalität sei jedoch nicht ganz belegbar, da es aus dieser Zeit keine Interviews oder Gesprächsaufzeichnungen gibt, so Park.

Ideologische Übertragungen

Neben den vor allem auf vorhandene Orte bezogenen Begriff der Heimat kam parallel dazu eine ideologische Übertragung im 15./16. Jahrhundert auf. Der Begriff Heimat habe man damals als den „Sitz des Vaters im Himmel“ – kirchlicher Kontext – begriffen. Damit sei gemeint, dass die einzelnen Menschen nach ihrem Tod „in die Heimat zurückkehren“ und damit „in den Schoß des Vaters im Himmel“. Belege für diese nun auch im ideologischen Sinn betrachtete emotionale Aufladung des Begriffs finden sich auch im Mittelhochdeutschen. Die Verbindung aus der Sehnsucht nach einem unbestimmten Ort und dem Begriff der Heimat würde vor allem heute ein Grund für die kritischen Bewertungen seien. Denn dieser Glaube zeigte sich auch nachher im 20. Jahrhundert bei den Nationalsozialisten. So assoziiere man nach Maike Park mit dem Begriff eine Sehnsucht nach einem Ort, der schöner ist als der momentane Ort.

Auf den Spuren des Begriffs der Heimat tauchen immer wieder das Verlassen von Orten und die Rückkehr zu diesen Orten auf. Es handelt sich dabei um das immer wiederkehrende und größte Spannungsfeld innerhalb der Begrifflichkeit. Dieses Spannungsfeld zieht sich bis in die Gegenwart und startete bei dem Verlassen des Ortes, der Region oder auch des Landes, entwickelt sich weiter bei der emotionalen Verankerung und endete schließlich in der Suche nach neuen emotionalen Heimaten wie „die neue politische Heimat“. Dieses kann analog zu der ideologischen Übertragung gesetzt werden, eine Heimat, die man sich nach Park aussuchen könne.


Verlassen und zurückkehren

Das Verlassen der Heimat, des eigenen Wohnortes ist vor allem im 19. Jahrhundert in den Jahren 1860-90 in der Literatur wiederzufinden. Die Texte wenden sich gegen die Industrialisierung und zeigen die Verstädterung sowie die daraus resultierende Landflucht auf. Dieses führe nach der Sprachwissenschaftlerin zu einer romantischen Vorstellung von den ländlichen Regionen in die man sich „zurückzieht“. Die sogenannten Heimatliteratur zeichne sich durch eine starke Naturverbundenheit (Fontaine, Storm) aus und wende sich von dem ursprünglichen rechtskundigen Begriff ab und hin zu einem Ort der Sehnsucht, an den man sich zurückzieht. Dieser Ort sei jedoch weniger greifbar, sondern eine sehr idealisierte und nicht konkrete Vorstellung.

An diesem Punkt knüpfen dann die Nationalsozialisten an, so sei „das Sehnende und schützenswerte“ wichtig, und wertvoll. Das Problem dabei sei die starke Verbindung zu dem Begriff des „Landes“ und der Verknüpfung des Begriffs der Heimat mit dem von Sicherheit und Schutz. Es gehe dabei nicht mehr um die Heimat als Region (wie Bayern, Sachsen) sondern um „die deutsche Heimat, das Land“. Das kritische dabei sei nach Park vor allem die Idee des stark konstruierten „richtigen Landes“‘ mit einer Fremd- und Eigenidentifikation – „Das ist unsere Heimat, das ist eure Heimat“. Diese Verbindungen führen zu der auch heute noch kritischen Haltung gegenüber dem Begriff. Dadurch kam es eine lange Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges zu der Verdrängung und versuchten Vermeidung des Begriffs.

In der Gegenwart

Doch der Begriff der Heimat wurde nicht ganz aus dem Gebrauch gestrichen, sondern in den Jahren rund um die Teilung der Bundesrepublik Deutschland und auch der Wiedervereinigung aufgenommen. Trotz der Jahre des Nicht-Gebrauchs lässt sich immer noch das Spannungsfeld aus „Verlassen und zurückkehren“ erkennen. Im Gegensatz zu der Zeit des Nationalsozialismus wird nun nicht mehr hauptsächlich „von der einen Heimat“ gesprochen, sondern viel mehr von mehreren Heimaten. Denn die Menschen in der zweiten/dritten Generation haben nicht nur eine, sondern ganz verschiedene Heimaten mit Bezug auf das Land – „Nicht nur Deutschland, sondern auch die Türkei sind meine Heimat“. Dabei vergrößern sich auch die Verbindungen mit dem Begriff. Der Begriff Heimat wird nun auch auf soziale und kulturelle Aspekte bezogen. Dieses zeigt sich auch als ein Effekt der immer stärker werdenden Globalisierung.

Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass es Unterschiede innerhalb des Spannungsfeldes gibt. Nun müssen sich Menschen nicht nur gezwungen durch historische Ereignisse eine neue Heimat suchen, sondern können auch freiwillig (als Privileg) in eine neue Heimat ziehen. Durch die Migrationsbewegungen =“alte und neue Heimat“ entstehen die mehreren Heimaten und das auch im ideologischen Sinne. Die früher vor allem auf kirchliche Überlegungen ausgeweitete ideologische Übertragung der Bedeutung wird nun ausgeweitet, so dass es auch politische Heimaten, Freunde als Heimat (Familie schon früher, väterliches Haus) oder die Übertragung auf Objekte und Institutionen gibt – „Der Radiosender xyz hat seine neue Heimat in den Bürogebäuden gefunden“. Dieses lässt sich nach Maike Park in den historischen Korpus zwar nicht finden, dennoch könne man hier einen Rückbezug auf Orte und die Kernbedeutung des Begriffs Heimat ziehen.

Veränderungen

Der Heimatbegriff hat sich stark erweitert und ist mehr in die Breite gegangen. Was immer und auch sehr stark vorzufinden ist, ist die Fremd- und Eigenidentifikation, jedoch wurde der Themenkomplex verschoben. Im historischen Korpus finden sich vor allem Adjektive in Verbindung mit dem Begriff: „die geliebte“, „‘traute Heimat“, „die geliebten Wälder der Heimat“, in der Gegenwart ist jedoch der am häufigsten gefundenen Begriff in Verbindung mit der Heimat das Wort „Flüchtling“. Dieses spiegelt neben der politischen Veränderung auch die Fremd- und Eigenidentifikation wieder. Wichtig hervorzuheben sei laut Maike Park, dass der Begriff nicht erst im 21. Jahrhundert stark zugenommen hat, sondern schon in Bezug auf Ost- und Westdeutschland sowie der Einwanderung von Gastarbeitern genutzt wurde. Mit Rückgriff auf das „Verlassen und Zurückkehren“, lasse sich ebenfalls eine Veränderung erkenne. So gab es im historischen mehr Belege, dass man in seine eigene Heimat zurückkehrt, um zum Beispiel zu heiraten. Heutzutage haben wir weniger eine Selbstidentifikation (ich kehre zurück, weil…), sondern mehr die Identifikation mit etwas Fremden. Dieses würde dann auch beurteilt, da der Schwerpunkt auf „dem Anderen“ anstatt bei sich selbst liegt. Dieses zeige sich auch in den untersuchten Artikeln, in diesen wird die Aussage, dass „Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren“, mit verschiedenen Modalverben wie „wollen“, „sollen“, „dürfen“, „müssen“ verwendet.

Diese Veränderungen seien laut Park interessant, da der Begriff der Heimat eigentlich sehr auf sich selbst bezogen sei, da er an die Erfahrungen eines jeden Individuums geknüpft wäre. Der Begriff wird somit durch die Art und Weise, wie man den anderen Menschen vorgibt wo ihre Heimat ist politisiert und emotional aufgeladen. Dieses zeigt sich auch in dem bewussten Einsetzen dieses Spannungsfeldes, in den untersuchten Artikeln. In diesen wird häufig von einer positiv konnotierten „freiwilligen Rückkehr in die Heimat“ berichtet und damit als Gegenposition zu allen anderen die nicht freiwillig zurückkehren.

Dennoch lassen sich auch Verbindungen zu den früheren Kernbedeutungen finden. Der Punkt „Heimat als Recht“ zeigt sich in Deutschland mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, denn in diesem wird sich um die Frage des Asylstatus gekümmert. Dadurch wird die Anknüpfung an den rechtskundigen Begriff geschaffen und geregelt „wer denn wo seine Heimat haben dürfe“.

Insgesamt gebe es jedoch keine starke Veränderung des Begriffs, sondern viel mehr eine Verschiebung der Deutung. Dieses zeige sich neben dem bewussten und emotionalen Gebrauch auch im Tourismus. In diesem Bereich werde der Begriff stark popularisiert um die „Heimat“ von Menschen an andere Personen zu verkaufen. Aber auch die Sätze wie die „Heimat des Schwarzwälder Schinken“ knüpfen an die historischen Gedanken über die ländliche Heimat an und sollen etwas besonders Wertiges und Kulturelles verkaufen. Der Begriff sei nach Park heute schwieriger zu definieren, da ihn jede:r vom Kontext und der Umgebung abhängig macht. In der Kommunikation sei es relevant, dass man berücksichtige welches Wissen der:die Gegenüber hat, Die Heimat kann eine Region, das Land oder die politische Heimat sein, das sei aber abhängig von dem:der Gesprächspartner:in.

Des Weiteren sagt die Sprachwissenschaftlerin, dass fälschlicherweise häufig davon gesprochen werde, dass der Begriff Heimat nur ein deutscher Begriff sei, dieses wäre jedoch nicht korrekt. Denn auch im außereuropäischen Raum wird der Begriff verwendet. So unterscheide man zwischen der Heimat als Wohnort, als Heimatland oder auch als Herkunftsregion. Dadurch käme auch Wortbildungen wie Heimatland überhaupt zu Stande. Allein die Globalisierung und die immer stärker verknüpften Kontakte in verschiedene Länder, würden die Auswahl und auch den Gebrauch des Begriffs Heimat sowie Heimaten in verschiedenen Sprachen fördern.


Neben der Herkunft des Begriffes und der Weiterentwicklung, wurde innerhalb des Gesprächs auch über die Wirkungsweise der Presse auf diesen Begriff gesprochen. Dieses liegt daran, dass die genutzten Belege über die Veränderungen und Nutzungen des Begriffs vor allem auf Pressetexten beruhen. Dadurch kam die Frage auf, ob die Presse und auch Journalist:innen nicht die Verantwortung über den Gebrauch und auch über die emotionale Verwendung hätten.

Die Einwirkung der Presse:

Grundsätzlich spricht Maike Park von einem Problem der „Parallelität der Diskurse“ und dem dadurch entstehenden schwierigen Gebrauch des Wortes. Die Parallelität des Diskurses entstehe durch die verschiedenen Migrationsgeschichten, zwischen denjenigen die in das Land flüchten mussten aufgrund von Ausnahmesituationen und denjenigen deren Großeltern schon viel früher ins Land gekommen sind. In dem Diskurs gehe es vor allem um das nach der alten Bedeutung verwendete „Geburtsrecht“ und dem damit verbundenen Recht in der Heimat bleiben zu dürfen. Durch die allgemeinen Formulierungen in den Medien „Das sei nicht ihre Heimat“ fühlen sich beide Seiten des Diskurses benachteiligt. Das Problem, sei nach Park weniger die Sprache, sondern alles was danach erfolge. So ist die Sprache nur ein Produkt unserer Kommunikation und Medien können nicht beeinflussen wie jede einzelne Person diese Kommunikation auffasst. Demnach liegt das Problem in der unterschiedlichen Identifikation des Fremden mit der Bestimmung der eigenen Heimat und der daraus resultierenden Bestimmung der Heimat des Anderen. Dennoch hebt Park hervor, dass durch die Presse der Ton aggressiver geworden sei. So finden sich vor allem Aufforderungssätze in Pressetexte – „Die Flüchtlinge sollen jetzt zurückkehren“; „Es ist jetzt Zeit zurückzukehren“, „Der Minister sagt sie sollen zurückgehen“ – welche emotional besetzt und damit sehr wertend sowie verletzend gegenüber den Personen sind.

Arbeit der Journalist:innen – Medienkompetenz:

Park spricht sich in diesem Kontext dafür aus, dass jede:r einzelne Journalist:in sich bewusst machen solle, was bestimmte Begriffe bedeuten. Das Problem dabei sei, dass jede:r eigene Gebrauchsmuster und Einflüsse habe, welche einem selbst nicht bewusst sind und damit auch nicht die Wirkung von bestimmten Begriffen ersichtlich ist. Des Weiteren könne nicht jede:r die Deutungen von allen Wörtern wissen, da manche der Wörter so alt sind, dass man als Mensch keine Ahnung hat warum und wieso man dieses Wort benutzt oder auch nicht benutzen sollte. Für sie sei es deswegen umso wichtiger, dass es Angebote von Journalist:innen und allgemein den Medien gibt, die darauf hinweisen und nicht einfach nur versuchen die Sprache zu verändern, ohne diese Veränderungen vielleicht auch zu erklären. Für sie sei die Information der Schlüssel zum Verständnis von Sprache. Denn es sei schwierig den Begriff neu zu besetzen, jedoch kann bewusst darauf geachtet werden was mit den Menschen passiert die Sätze wie „Er:Sie soll zurückkehren in seine:ihre angestammte Heimat“ hören. Dieses zeigt wieder die Selbst- und Fremdwahrnehmung auf, in dem man der Person den jetzigen Wohnort als Heimat abspricht und genau darauf könnte geachtet werden, so dass es wieder mehr zu einer Berichterstattung kommt und weniger zu emotional aufgeladenen Begriffen.


Zusammenfassend kann man nun drei bestimmte Bereiche in Bezug auf die Bedeutung des Begriffs Heimat heraussuchen.  Zunächst ist es ein Zusammenspiel aus dem „Verlassen und dem Zurückkehren und die Freiwilligkeit dabei“ und der dadurch entstehenden Bewertung. Des Weiteren sei Heimat das in Bezug setzen zu Erfahrungen und der Wahrnehmung von Räumlichkeiten – geistig und/oder mental. Im Hintergrund seien dabei immer noch die Kernbedeutung des Ortes und des Rechts auf Heimat. In Bezug auf konkrete historische Ereignisse wurde der Begriff immer politisiert und dies werde wahrscheinlich auch immer noch so bleiben.


Weitere Informationen:

Der historische Korpus besteht vor allem aus literarischen und kirchlichen Belegen. Da diese sehr gut erhalten sind, konnte die Verwendung des Begriffs der Heimat nachvollzogen werden. Heutzutage besteht mehrheitlich die Verwendung von Pressetexten, bedeutet die Gattung ist eine andere und auch die Menge: historisch: 4.000 Belege für Heimat – 1990-2020: über 600.000 Treffer. Dieses liegt nach Maike Parks Vermutungen daran, dass die Menschen öfter darüber sprechen und auch die Gattungen verschiedene sind. Auffällig ist, im historischen Korpus gibt es drei Belege für die Pluralform. Dabei geht es darum, wie das Wort Heimat verwendet wird. Die Belege stammen von 1744-1960 und somit aus unterschiedlichen Jahrzehnten, thematisch geht es vor dabei vor allem um das Herkunftsland von Tieren oder Pflanzen und ihren verschiedenen Heimaten.

Der Korpus der Gegenwart besteht aus einer reduzierten Anzahl an überregionale Zeitungen, in einem ausgewogenen Verhältnis, das bedeutet, dass es so viele Zeitungen aus Süd- und Nord- wie aus Ost- und Westdeutschland sowie den Dachländern also Österreich, Schweiz und auch Luxemburg gibt. Innerhalb der Pressetexte finden sich über tausend Treffer für die Pluralform und das vor allem häufiger in Kontexten mit Menschen mit Migrationshintergrundd. So könnten die Eltern/Großeltern vor Kriegen geflohen sein, ihre Heimat als Bezugspunkt verloren haben und sich dadurch eine neue Heimat haben suchen müssen.