Nach drei Tagen voller Workshops, Diskussionen und Seminaren zum Thema „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ präsentiert sich der Samstag als „Fest der Zukunft“: Auf dem großen Freigelände vor und rund um die Jugendherberge können sowohl Teilnehmende der youcoN als auch externe Gäste die Zukunft feiern und in verschiedenen Mitmach-Angeboten erleben. Einige Highlights des Tages haben wir euch hier zusammengestellt:

1 Bienenwachstücher als Ersatz für Frischhaltefolie in Eigenregie anfertigen

Frischhaltefolie kommt jeden Tag in zahlreichen Haushalten zum Einsatz und wird dabei aber oft nur wenige Stunden verwendet, um kurz eine zubereitete Speise oder angeschnittene Lebensmittel im Kühlschrank abgedeckt aufzubewahren. Anschließend landet die Folie im Müll.

Am Stand des SV Bildungswerk e.V. können die Besucher eine nachhaltige Alternative dazu selber herstellen: Bienenwachstücher. Zugeschnittene Stoffe werden mit geriebenem Bienenwachs bestreut und anschließend zwischen zwei Seiten Backpapier gebügelt. Das dabei schmelzende Wachs dringt in die Stofffasern ein und macht aus dem weichen Stoff eine beschichtete, elastische Folie, welche sich ganz unkompliziert an abzudeckende Gegenstände anschmiegt. Nach Gebrauch wird das Tuch einfach mit kaltem Wasser abgewaschen. Sollte die Wachsschicht porös werden, kann diese durch erneutes Bügeln wieder aufgefrischt werden.

Foto: Marie Haase
Foto: Marie Haase

2 Regional-vegane Shakes und Smoothies mixen

Am Stand der Stiftung Bildung können Gäste und Teilnehmende ihren eigenen Smoothie aus biologisch hergestellten, veganen und zum Teil regionalen Zutaten kreieren. Ob ein gemüsiger Shake mit Rote Beete, Gurke, Rucola und Hafermilch, ein fruchtiger mit Sanddorn, Rhabarber, Erdbeeren und Joghurt oder eine Kombination aus beidem: Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Gemixt werden die vorbereiteten Zutaten anschließend, ohne dass dafür Strom benötigt wird: Der Mixer wird von umgewandelter Energie durch ein feststehendes Fahrrad angetrieben. Erst wenn jemand ordentlich in die Pedale tritt, drehen sich die rotierenden Messer schnell genug, um die Zutaten zu pürieren.

Foto: Marie Haase

3 Kleidung tauschen statt neu kaufen

Ungeliebte, nicht mehr passende oder einfach selten getragene Kleidungsstücke können am Stand von Greenpeace gegen neue Kleidung eingetauscht werden. Einzige Voraussetzung: Die Kleidung sollte gut erhalten sein. Da sich viele der Gäste und Teilnehmenden an dem Stand tummeln, ist eine große Auswahl an möglichen Tauschobjekten vorhanden und es finden viele T-Shirts, Hosen oder Schals einen neuen, glücklichen Besitzer.

Am Stand können sich die youcoN-Besucher zudem über fair fashion (fair gehandelte Kleidung) und Öko-Label für Textilien informieren oder herausfinden, welche Optionen es abseits von Kleidertausch gibt, um Textilien ein zweites Leben zu schenken. Möglichkeiten dafür sind zum Beispiel Up-Cycling oder Kleiderspenden an Sozialkaufhäuser oder gemeinnützige Kleiderkammern.

Foto: Nele Kälberloh

4 History-Tour durch das Dokumentationszentrum

Der Veranstaltungsort der youcoN, Prora, hat geschichtlich einiges zu bieten: Geplant als „Kraft durch Freude“-Seebad für bis zu 20.000 Urlauber wurden die angefangenen Bauarbeiten mit Beginn des 2. Weltkrieges eingestellt. Nach dem Krieg wurde aus Prora erst als Flüchtlingslager genutzt, später als Kaserne der „Nationalen Volksarmee“ (NVA) der DDR. Anfang der 90er ging das Gebäude in das Eigentum des Bundes über, nach und nach wurden die Blöcke 1, 2, 3 und 4 an private Investoren verkauft. Der Block 5 gehört dem Landkreis Rügen, 2011 entstand dort die Jugendherberge Prora.

Über diese und viele weitere spannenden, geschichtlichen Hintergründe können sich interessierte Teilnehmende und Gäste während der History-Tour durch das Dokumentationszentrum von Prora informieren und Geschichte so hautnah erleben.

Foto: Nele Kälberloh

5 Nistkästen für heimische Singvögel bauen

Am Stand der Jugendherberge Prora bietet sich für alle Gäste und Teilnehmende die Gelegenheit, aus vorgefertigten Bauteilen ein Nistkasten für die gefiederten Freunde zusammenzubauen. Innerhalb weniger Minuten werden die Holzstücke mit wahlweise Schrauben oder Nägeln zusammengesetzt. Anschließend können die fertigen Nistkästen noch farbig oder klar lackiert werden. Durch den Lack wird die Haltbarkeit des Holzes erhöht, um möglichst lange Freude an dem selbstgebauten Werk zu haben.

Foto: Marie Haase

Wir hoffen, euch hat das Fest der Zukunft ebenso gut gefallen wie uns!