Cordelia und Josephin sind beide Mitglieder von netzwerk n und geben in diesem Interview einen kleinen Einblick in ihre Vereinsarbeit. Das netzwerk n wurde 2010 gegründet und engagiert sich seither für einen Wandel in der gesamtdeutschen Hochschullandschaft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen hochschulischen Handelns (Betrieb, Lehre, Forschung, Governance). Als Vernetzungsplattform bringt der Verein sämtliche Akteure mit Universitätsbezug zusammen und ermöglicht somit in verschiedenen Formaten Wissens-, Erfahrungs- und Kompetenzaustausch: Das Wandercoaching unterstützt Nachhaltigkeitsinitiativen, während der konferenz n werden Transformationsprozesse weiter vorangetrieben, bei perspektive n werden Diskussionsreihen zur Zukunftsfähigkeit von Hochschulen in ganz Deutschland organisiert.

Youthmag: Was genau ist Eure Aufgabe im netzwerk n und woran arbeitet Ihr gerade?

Josephin: Ich bin seit April im Vorstand von netzwerk n, d.h. ich entwickele zusammen mit sechs anderen Menschen den Verein weiter. Zur Zeit haben wir gerade mehrere Projekte am Laufen, die von Vorstandsseite her geregelt werden müssen. Meine Aufgabe im Speziellen sind die Betreuung eines dieser aktuellen Projekte als „Buddy“ und der Austausch mit den ganzen Angestellten, ob alles richtig läuft. Dann bin ich auch noch für das Thema „Gender and Diversity“ zuständig und werde in den nächsten Jahren, in denen ich im Vorstand bin, das Thema stärker beleuchten und zeigen wie divers das netzwerk n ist.

Youthmag: Also wollt Ihr erstmal noch nicht hochschulintern Diversität thematisieren?

Josephin: Das wäre der nächste Schritt. Erstmal würden wir uns vereinsintern mit dem Thema befassen.

Cordelia: Ich war letztes Jahr im Wanderchoaching-Jahrgang. Das ist eines der Programme vom netzwerk n, in dem Leute ausgebildet werden, die Hochschulgruppen dabei zu unterstützen, mehr Nachhaltigkeit an den Universitäten durchzusetzen. An Wochenenden verbringen wir immer Zeit mit eben diesen Leuten, helfen ihnen als Team bei Problemen und bringen ihnen dann auch allerlei Methoden bei – so ähnlich wie wir das dieses Wochenende in diesem Workshop machen.

Youthmag: Ihr zählt gerade knapp 100 Mitglieder. Wie glaubt Ihr, könnt Ihr noch mehr Leute erreichen bzw. für netzwerk n begeistern?

Josephin: Die Mitgliederzahl spiegelt nicht unbedingt die Zahl von Menschen wider, die mit dem netzwerk n schon einmal in Berührung gekommen sind. Wir haben dieses Jahr schon den 5. Wanderchoaching-Jahrgang und bei jedem Jahrgang werden ca. 20 Hochschulgruppen gechoacht, d.h. diese nehmen dabei Programme und Angebote vom netzwerk n oder auch perspektive n in Anspruch. Dabei unterstützen wir Hochschulgruppen, Podiumsdiskussionen mit unterschiedlichen Akteursgruppen zu organisieren. Nicht alle Menschen, die jemals mit netzwerk n zusammen gearbeitet haben, sind also Mitglieder im Verein.

Foto: Carolin Schnelle

Youthmag: Gibt es schon konkrete Pläne oder Ideen, das Format konferenz n in Lehrveranstaltungsprogramme von Unis zu integrieren, beispielsweise als Schlüsselqualifikation oder als Möglichkeit, sich ein solches Seminar anrechnen zu lassen?

Josephin: Das ist leider nicht mein Arbeitsbereich und gehört habe ich davon auch noch nichts. Es ist aber auf jeden Fall eine sehr gute Idee, die ich mitnehmen werde.

Youthmag: Ihr seid als Netzwerk für das Konzept, die gesamtdeutsche Hochschullandschaft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu verbessern, vom UNESCO-Weltaktionsprogramm ausgezeichnet worden. Inwiefern hat Euch das als Verein einen Schub verpasst?

Josephin: Generell werden wir relativ oft mit Preisen ausgezeichnet. Dadurch werden wir öffentlich wahrgenommen, unsere Programme angenommen und unser Bekanntheitsgrad auch größer.

Cordelia: So eine Auszeichnung zu bekommen hat auch viel mit Wertschätzung zu tun. Dass gesehen wird, welche Arbeit gerade geleistet wird. Dass man dadurch auch ernster genommen wird und man nicht nur einfach als Zusammenschluss von studentischen Initiativen belächelt wird, sondern, dass auch etwas hinter dieser Arbeit steckt.

Youthmag: Stimmt,das hat auf jeden Fall Sinn. Es wollen sich ja nicht nur Studenten, sondern auch Professoren und andere Berufstätige einbringen.

Josephin: Genau. Wir versuchen Partizipation von allen Akteursgruppen an Hochschulen zu fördern.

Youthmag: Wollt Ihr noch abschließende Worte an die Leser richten?

Josephin: Wer Interesse hat oder einfach mal schauen will, was netzwerk n an der eigenen Uni anbietet, kann sich auf unserer Webseite bei plattform n anmelden und alle neusten Infos erhalten. Das ist nämlich die Idee: Alle Hochschulinitiativen, die sich mit Nachhaltigkeit befassen, können sich vernetzen.

Youthmag: Vielen Dank für das Interview.