Jeden Freitag gehen Tausende Jugendliche mit Schildern und Botschaften in die Stadt und demonstrieren friedlich für mehr Umweltschutz. “Fridays for Future” ist eine Bewegung von Schülern, die sich für eine gemeinsame Sache politisch engagieren – in diesem Fall gegen den Klimawandel.
Auch auf dem YOU Summer Festival ging es am Freitag darum, wie junge Menschen sich bei politischen Themen einbringen können. Bei der der Talkrunde “Misch dich ein! – Mitreden und mitgestalten” diskutierten Vertreter der Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus. In dem Stadtstaat gibt es seit mehreren Jahren zum Beispiel Pläne, ein Jugendfördergesetz einzuführen, nach dem junge Menschen Jugend darüber mitbestimmen können sollen, wie Gelder in den jeweiligen Bezirken eingesetzt werden.
Stefanie Reimlinger (Bündnis 90/Die Grünen) sagte zu Beginn, dass sich die Jugendlichen schon gut in die Politik einmischen und auf sich und ihre Wünsche aufmerksam machen würden, wie die “Fridays for Future” zeigten. Und wenn sie Fragen hätten, sollten sie fragen: “Einmischen fängt mit Nachfragen an. Und man braucht auch den Willen, etwas zu verändern.”
Franziska Becker (SPD) riet den Schülern, sich an ihre Lehrer zu wenden, wenn sie sich für politische Themen interessieren oder eigene Ideen haben. Außerdem könnten sie auch die Abgeordneten besuchen, um sich zu informieren. Im Abgeordnetenhaus könnten sie zum Beispiel auch in Form eines Spiels das Parlament simulieren. Ein Praktikum sei ebenfalls eine weitere Möglichkeit, mehr über politische Hintergründe zu erfahren. Generell, sagte Becker, sollen Jugendliche mutig und selbstbewusst ihre Meinung frei äußern, wenn sie etwas in der Politik bewegen wollen.
Deutliche Kritik für das Engagement der Schülerinnen und Schüler bei den “Fridays for Future” gab es von Thorsten Weiß (AfD): Er warf “Grünen-Lobbyisten” vor, dass sie die Schüler, die an solchen Demonstrationen teilnehmen, betreuen und losschicken.
Sollten Kinder denn mitwählen dürfen? Einige der Diskussionsteilnehmer waren dafür, Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen, Paul Fresdorf (FDP) war allerdings der Meinung, dass Kinder zu jung dafür wären, sich umfassend zu informieren und deshalb mit dem Wählen überfordert wären.
Und was sagen die Jugendlichen zu diesen Themen? Katharina (15) und Lisa (14) finden, dass die Meinung von Jugendlichen bei bestimmten politischen Angelegenheiten berücksichtigt werden sollte – vor allem bei solchen, die sie selbst betreffen. Sie meinen, dass sonst zum Beispiel über Dinge anders entschieden würde, als die junge Generation das getan hätte. Die beiden wünschen, dass die Politiker mehr auf ihre Wünsche hören. Mohammed (16) lebt erst seit kurzer Zeit in Deutschland. Er sagt, er finde es wichtig, dass man in Deutschland seine eigene Meinung sagen darf, und dass man diese Möglichkeit auch nutze.