Der Klimawandel macht vielen Schülern so große Sorgen, dass sie jeden Freitag auf die Straße gehen. Die “Fridays for Future” zeigen, dass Umweltschutz eines der wichtigsten politischen Themen für viele junge Menschen ist. Auf der Jugendmesse YOU war ein nachhaltiges Leben deshalb auch Thema bei mehreren Programmpunkten. Auf dem Messegelände selbst gab es allerdings auch genug negative Beispiele, um Diskussionen anzuregen.

Das Problem: Auf Messen können sich die Besucher weiterbilden, diskutieren und sich über aktuelle Entwicklungen und Neuheiten in einem bestimmten Themenbereich austauschen. Doch Messen produzieren auch Müll und verbrauchen viel Strom. Mülltrennung wird auf der Messe Berlin nur sporadisch betrieben, sodass in der Weiterverarbeitung Recyclingprozesse erschwert werden und Ressourcen nicht intensiv geschützt werden können.

Unternehmen oder andere Verbände bekommen hier einerseits eine Plattform, die sie bestmöglich für sich nutzen wollen. Doch auf der anderen Seite planten auf der YOU viele Aussteller einen aufwendigen Messestand, der mit moderner Technik und auffälligen Leuchten die Aufmerksamkeit auf sich zieht und wiederum Strom verbraucht. Für einen bleibenden Eindruck verteilen viele Aussteller außerdem zahlreiche Werbemittel an Besucher. Immerhin: Einige achten auch auf eine bewusste, möglichst nachhaltige Gestaltung ihres Messestandes und verschenken wiederverwendbare Goodies.

Input zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Trotzdem gab es aber auch Workshops zum Thema Nachhaltigkeit auf der YOU. ClubE, ein Berliner Projekt für Umweltschutz, informierte Jugendliche in einem Workshop über Klimawandel und Klimaschutz. Dabei analysierten die Teilnehmer, wie nachhaltig das YOU Summer Festival ist, und entwickelten eigene Konzepte für ein klimafreundlicheres Festival.

Die Grünen hatten zudem einen eigenen Stand, an dem Vertreter der Partei mit den Besuchern ins Gespräch über Klimapolitik kamen und ihnen anboten, Plakate für Fridays for Future zu gestalten. Martina Langenbach, Mitarbeiterin der Berliner Grünen-Abgeordneten Stefanie Remlinger, sprach von einem Diskussionspotenzial mit Jugendlichen zum Einen und fragenden Blicken zum anderen. Während manche Besucher konkrete Themen mit an den Stand brachten, würde sie anderen erst erklären, was Fridays for Future bedeutet.

Auch bei Esra Karyagidi (links) und Ashley Arthur (rechts), die den Instagram– und YouTube-Kanal “Glanz & Natur” mitbetreiben, stellten Jugendliche grundsätzliche Fragen zum Thema Nachhaltigkeit. Ashley und Esra geben auf ihren Kanälen regelmäßig Input zum Thema Kosmetik – nach ihrem Motto “vegan und gut für dich”. Auf der YOU vermittelten sie ihre Inhalte mit einer Präsentation und einem Do-It-Yourself Workshop. Das Thema Kosmetik lockte viele Teilnehmer an – allerdings ging es nicht um klassische Beauty-Produkte, sondern um nachhaltige Alternativen. So konnten Ashley und Esra bei dieser Gelegenheit eine junge Zielgruppe erreichen und für das Thema sensibilisieren.