Die Rolle des Tourismus‘ in Entwicklungsländern

Es ist Marokkos weißes Gold: Argan Öl. Besonders beliebt bei Touristen, die die Flüssigkeit in kleinen Fläschchen als Andenken oder Mitbringsel kaufen. Lara Kogge von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) nennt dieses Beispiel, um deutlich zu machen, welche Rolle der Tourismus in der Entwicklungsarbeit spielt: „Gerade der Tourismussektor hat wegen seines schnellen Wachstums eine große Relevanz für die Wirtschaft der Entwicklungs- und Schwellenländer und stellt viele Arbeitsplätze. Davon profitieren die Infrastruktur, Landwirtschaft und Umwelt, sofern die Entwicklungszusammenarbeit nachhaltig durchgeführt wird.“

Durch das Projekt in Marokko konnten einheimische Frauen mithilfe von Förderungen und Schulungen ihre Bio-Arganöl-Produktion steigern. Immer mehr Touristen besuchen die Produktionsstätte und kaufen die Produkte. Dies erhöht den Umsatz und fördert die Produktion. Lara erklärt: „Dieser Kreislauf beschreibt einen wichtigen Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit.“

Lara Kogge von der GIZ

Entwicklungszusammenarbeit  – das ist das Stichwort. Es geht nicht um einseitige Hilfe in Form von finanziellen Mitteln, sondern vielmehr darum, der Bevölkerung vor Ort Möglichkeiten zur Entwicklung aufzuzeigen und sie dabei zu unterstützen. Um das zu erreichen, handelt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Verträge aus, die nachhaltigen Tourismus generieren sollen. Dazu beauftragt es die GIZ, die sich um die Umsetzung in den betroffenen Ländern kümmert. „Natürlich gibt es auch Risiken in der Entwicklungszusammenarbeit: Verdrängung der Bevölkerung, unfaire und schlechte Arbeitsverhältnisse oder nicht Einhalten des Umweltschutzes können aus schlechten Absprachen und schlechter Zusammenarbeit resultieren“, erklärt Lara. Diese Risiken gilt es zu minimieren und die Chancen und Potenziale zu nutzen, die ein jedes Land bietet.

Weltweit arbeiten BMZ und GIZ aktuell an rund 50 Projekten. Viele legen den Fokus nicht auf den Tourismus, er ist aber immer Bestandteil der Projekte.