Zehntausende Besucher laufen jeden Tag über die ITB, essen, trinken, nehmen Informationsmaterial mit. Dabei entsteht eine Menge Müll. Um die Umwelt zu schonen, hat die ITB in ihrer Erklärung zur „Corporate Social Responsibility“ festgeschrieben, welche Maßnahmen Aussteller ergreifen sollen: Abfall vermeiden, intelligent erzeugte Energie nutzen und den Abfall der Wiederverwertung zuführen. Denn die Tourisbranche habe eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.

Den Ausstellern stellt die ITB deshalb auf ihrer Website einen Leitfaden mit Tipps zur nachhaltigen Messepräsenz zur Verfügung. Dieser Leitfaden rät unter anderem zu einem nachhaltigen Konzept für den Messestand und weist darauf hin, dass nicht zu viele gedruckte Werbemittel genutzt werden sollen. Die Youthmag-Redaktion hat nachgefragt, wie nachhaltig sich die Aussteller auf der ITB präsentieren und was mit den unzähligen Werbeprospekten und Infomaterialien am Ende der Messe passiert.

Was passiert nach der Messe mit den Ständen?

Der Messestand der Autostadt Wolfsburg besteht aus mehreren Teilen, erzählt eine Mitarbeiterin. Er werde nach der ITB auseinander gebaut und dann bis zur nächsten Messe eingelagert. Außerdem nutze die Autostadt das Angebot der Messe Berlin, „intelligente Energie“ zu nutzen.

 

Auch über das Baumaterial der Messestände machen sich einige Aussteller Gedanken. Der Stand des Emirates Ajman verfolgt das nachhaltige Baukonzept, das den Ausstellern im Leitfaden vorgeschlagen wird. Eine Mitarbeiterin erklärt, dass der Stand aus recyceltem Sperrholz gebaut wurde und wiederverwendbar ist. Er werde zwar ab und an verbessert – doch im Grunde benutze das Team diesen Stand seit mindestens vier Jahren.

Was passiert mit dem Werbematerial?

Im Gegensatz zu den Messeständen, die teilweise eine Lebensdauer von mehreren Jahren haben, sind die gedruckten Werbemittel und Infomaterialien der Aussteller eher kurzlebig. Trotzdem werden an den vielen Messeständen Printmedien ausgegeben. Auf die Frage, wie viele gedruckte Werbemittel die Stände auf der Messe dabei haben, konnte fast keiner eine Schätzung abgeben. Mitarbeiter am Stand „Franken Tourismus“ schätzen, dass sie im Laufe der Messe etwa 1,2 Tonnen an gedrucktem Werbematerial verteilen.

Diese Prospekte werden von den Messebesuchern regelrecht gesammelt. Ein typischer Messebesucher greift im besten Fall eine ganze Tasche voller Infomaterial ab. Ob Prospekte, Flyer oder Giveaways – alles wird mitgenommen. Es ist ja schließlich gratis.

Doch ein Großteil der Beute wird früher oder später im Altpapier landen. Manchmal direkt schon auf der Messe selbst, wie die folgenden Bilder zeigen:

 

 

 

 

Immerhin geht die ITB teilweise selbst mit gutem Beispiel voran: Die Messe empfiehlt in ihrem Ausstellerleitfaden, Printmedien auf FSC-zertifiziertem Papier und mit umweltfreundlicher Druckertinte zu produzieren. Die Messezeitschrift „ITB Berlin News“ ist tatsächlich auf solchem Papier gedruckt.