Blogger und Aussteller lernen sich bei Speeddating kennen.
Die Verbindung zwischen der Tourismus-Branche und Reisebloggern ist in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Beim Speed-Dating auf der ITB lernen sich beide Seiten kennen. Dabei geht es vor allem um interessante Geschichten – aber hier und da auch um die Frage nach Rabatten und Unabhängigkeit.
Ein Blogger: Simon Blessing
Für Youtube-Blogger Simon Blessing, der den Kanal BackpackingSimon betreibt, ist das Speed-Dating eine Möglichkeit, neue Kooperationen zu schließen. Und zwar eher mit Ländern, die er bereisen möchte, als mit großen Hotelketten oder Reisanbietern. Er ist 26 Jahre alt und betreibt seinen Kanal nun seit drei Jahren. Vorher hatter er einen Job als Informatiker, den er jedoch für Youtube und für die Freiheit zum Reisen kündigte. Simon Blessing kommt ursprünglich aus Stuttgart, war aber kurz vor der Messe noch auf den Philippinen und in Polen. Mit diesen Ländern hat er schon Kooperationen geschlossen. Für ihn zählt bei der Suche nach Orten und Ländern vor allem, dass es keine typischen Touristenziele sind und die ihn selbst besonders interessieren. So stellte Blessing auch eher ein Land wie Pakistan vor, in denen es noch nicht einen so großen „Boom“ von Touristen gibt – und von anderen Reisebloggern.
Ein Aussteller: Deutsches Jugendherbergswerk
Zu den Ausstellern gehört auch Katharina Pauly, sie ist für die PR und Veranstaltungen des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) im Landesverband Nordmark zuständig. Sie und ihre Kollegin Andrea Meiswinkel, Marketingleiterin, achten bei der Auswahl der Blogger vor allem darauf, dass sie zur Mentalität und Kultur des DJH passen. Für die Verbreitung und Bekanntmachung der Jugendherbergen würden die Blogger immer wichtiger werden. Denn sie würden „ein authentisches Bild repräsentieren“ und auch „eigene Meinungen, postitiv wie negativ“ veröffentlichen. Deshalb seien Vergünstigungen für Blogger oder sogar Bloggerfamilien beim DJH Nordmark auch kein Thema, sagt Meiswinkel. Das hätte nur eine Verfälschung der Berichte zur Folge. Einen großen Vorteil sehen sie in der Kommunikation mit den Gästen, die durch die Blogger persönlicher und schneller werde. Dennoch dürfe man die „Mund-zu-Mund-Propaganda“ nicht außer Acht lassen: Vor allem die ältere Generation würde durch diese das Angebot der Jugendherbergen aufmerksam.
Die besondere Verbindung – Blogger und Aussteller
Teresa Baumgarten ist Marketing- und Produktionsmanagerin der ITB, sie gestaltet das Speed-Dating seit drei Jahren. Sie selbst ist während ihres Tourismus-Studiums sehr viel gereist und leidenschaftliche Surferin. Die Verbindung von Ausstellern und Bloggern sei in den vergangenen Jahren viel wichtiger geworden, sagt sie. So wäre die derzeitige Halle, der City Cube Berlin, als Veranstaltungsort für das Speeddating schon wieder zu klein. Die Nachfrage sei so groß, dass nicht jeder Bewerber einen Platz bekommt. Das Feeback von Ausstellern und Bloggern sei sehr positiv. Viele halten die Treffen mit der Kamera fest: Bei einem Blick durch den Würfel werden überall die Smartphones und Kameras in die Höhe gehalten.
Trotz der vielen Kameras sei der Umgang miteinander hier eindeutig lockerer als auf Messen üblich, erzählen die Helfer. Man würden mit den Bloggern auf einer „anderen Ebene“ reden, viel persönlicher und weniger formell. Denn die Blogger sind im Gegensatz zu einer Firma ein „One-Man-Business“ und müssen sich somit auf jeder Veranstaltung so gut wie es geht und auch bei vielen Personen vorstellen und präsentieren.