Der dritte Teil der Reihe. Diesmal mit mir im Gespräch: Lena¹. Sie ist ebenfalls eine sehr gute Freundin von mir, doch durch die Pandemie ist der Kontakt immer weniger. Ein Videocall nach einem ganzen Tag arbeiten ist nicht immer toll und persönlich treffen auch schwierig. Deswegen war das Gespräch mit Lena weniger ein Gespräch, als viel mehr ein schriftliches Interview. „Keine Zeit, zu viel zu tun“, „Geht es auch anders?“


Lena, 21 Angestellte und Studentin
Wie sieht dein Tagesablauf aus?

Mein Tag sieht zurzeit so aus, dass ich gegen 8:30 Uhr aufstehe, etwas frühstücke und dann um 10 Uhr anfange zu arbeiten. 2-3 Mal die Woche mache ich vor der Arbeit meistens Sport. Dann sitze ich meist bis ca. 16/17 Uhr am Schreibtisch. Ich nehme mir eigentlich immer vor nach der Arbeit rauszugehen, um wenigstens einmal am Tag aus dem Haus zu kommen und mich zu bewegen. Abends lerne ich dann meist noch für die Uni und schaue danach noch etwas Fernsehen oder Youtube und gehe dann gegen 10 Uhr ins Bett. Mein Tag ist also relativ unspektakulär, wie bei den meisten anderen zurzeit wohl auch.

Wie hat sich deine Stimmung verändert – besonders im Vergleich zu einem Jahr bevor?

Seit Corona hat sich zum einem für mich verändert, dass ich nur noch von Zuhause aus arbeite und zum anderen, dass meine Freizeit so gut wie komplett wegfällt, da ich mich vorher meist 3-4 Mal die Woche verabredet habe und so meine freie Zeit genutzt habe. Jetzt besteht der Tag gefühlt nur noch aus Arbeit und „Pflichten“, da der ganze spaßige und soziale Teil wegfällt. Es gibt Tage, da hat man nichts was einem gute Laune macht, da die Situation einem so extrem auf die Laune schlägt und man einfach wenig findet, an dem man sich erfreuen kann. Je länger diese Situation anhält, desto schlechter wird meine Grundstimmung. Besonders seit den letzten 2-3 Monaten merke ich, wie sehr einen das Ganze runterzieht.

Gibt es etwas dass sich zum Guten hin verändert hat?

Positiv hat sich für mich verändert, dass ich mehr Zeit für mich selber habe, für Sport, und weniger Alltagsstress erlebe,und dass ich ein Fernstudium begonnen habe, für das ich nun mehr Zeit habe, als ich es ohne Corona wohl hätte.

Was vermisst du?

Der momentane Zustand ist für mich zurzeit kein lebenswertes Leben und ich freue mich so sehr, wenn man endlich wieder Feiern kann, Freunde treffen kann, unbeschwert und frei sein kann. Besonders fehlt mir die Geselligkeit. Ob mit Freunden, Familie oder Fremden.. generell der Kontakt zu Menschen macht so viel aus. Das Gemeinschaftsgefühl und die Emotionen wenn man ins Stadion geht.. ich könnte so viele Dinge aufzählen. Auf all das freue ich mich, wenn diese Zeit vorbei ist.

 

1 Name der Redaktion bekannt.