Nikolas ist Jugenddelegierter der Vereinten Nationen (UN) und ist auf der youcoN mit seinem Workshop „UN(ist)möglich – It’s up to youth“ vor Ort. Da die Jugendbeteiligung auch eines der großen Themen auf der youcoN ist, haben wir vom Youthmag uns einmal angeschaut, was Nikolas als UN-Jugenddelegierter macht.
Was sind eigentlich UN-Jugenddelegierte?
UN-Jugenddelegierte beraten die deutschen Diplomaten und Diplomatinnen in Jugendfragen. Jedes Jahr werden dafür zwei neue junge Menschen ausgewählt, die dann auch mit nach New York zur Generalversammlung der Vereinten Nationen kommen. Dieses Jahr sind dies Josephine Hebling und Nikolas Karanikolas. Sie sind dort die Stimme der deutschen Jugend.
Um alle in Deutschland lebenden Jugendlichen auch entsprechend vertreten zu können, reisen die Jugenddelegierten vor der UN-Versammlung durch das ganze Land. Sie versuchen während ihrer Deutschlandtour so viele Meinungen, Visionen und Forderungen wie möglich einzufangen. Das ist wichtig für die Jugenddelegierten, um sich als Repräsentanten der Jugendlichen zu legitimieren und sich ein Bild von den Meinungen der Jugendlichen machen zu können.
Auch haben die Jugenddelegierten ein Rederecht im dritten Ausschuss der UN-Generalversammlung, um den Stimmen der Jugendlichen Gehör zu verschaffen. Ziele des UNO-Jugenddelegierten-Programmes sind es unter anderem, die Jugend mehr bei Entscheidungen mit einzubeziehen und auch die Arbeit und Werte der UNO für Jugendliche in Deutschland nachvollziehbarer zu machen.
Nikolas Karanikolas engagiert sich gegen Not und Armut, seit er zehn Jahre alt ist . Deshalb haben wir vom Youthmag gefragt, wie man denn eigentlich Jugenddeligierter wird und was für die Deutschlandtour geplant ist.
Youthmag: Muss man, so wie du, jahrelanges ehrenamtliches Engagement mitbringen, um sich für das Amt als UN-Jugenddeligierter zu bewerben?
Nikolas: Nein, man muss kein jahrelanges Engagement mitbringen, um sich zu bewerben. Es kommt sehr auf die Persönlichkeit und auf deine Einstellung an. Ich hatte mich tatsächlich für das Amt 2018 schon beworben und wurde in der ersten Phase aussortiert und hatte mich dann für 2019 nochmal beworben.
Youthmag: Woran glaubst du, lag es, dass du 2018 nicht genommen wurdest?
Nikolas: Ich denke, ich hatte damals noch die falsche Einstellung, weil ich dachte: Ich bringe meine Werte dort ein. Aber das ist nicht der Sinn, die Aufgabe ist es, die Werte und Themen der Jugendlichen in ganz Deutschland zu sammeln und diese weiter zu tragen.
Youthmag: Kann man irgendwo sehen, wo du und deine Amtspartnerin Josephine auf eurer Deutschlandtour hinkommen werden?
Nikolas: Demnächst wird es einen öffentlichen Kalender geben, der ist nur noch nicht veröffentlicht, weil wir dieses Jahr sehr viel Zeit für die Auswahl der Orte aufwenden, da wir dieses Jahr die Priorität auf Orte legen wollen, die noch nicht so oft besucht wurden.
Youthmag: Welche Einrichtungen und Orte habt ihr dann vor zu besuchen, wenn ihr neue Stimmen hören wollt?
Nikolas: Wir möchten auf jeden Fall auch viele Communities besuchen, zum Beispiel die „People of Color Communities“, […], Hauptschulen, Jugendpsychiatrien oder auch Jugendstrafgefängnisse.
Als UN-Jugenddeligierter vertritt man die Meinung aller in Deutschland lebenden Jugendlichen.
Eine gewaltige Aufgabe ist das. Deshalb ist es eine super Idee von den diesjährigen Amtsinhabern, junge Menschen zu besuchen, die noch nicht so häufig gehört wurden, anstatt immer die selben Einrichtungen zu besuchen. Wenn ihr euch jetzt fragt, wo ihr Nikolas und Josephine eure Meinung über bestimmte politische Fragen weitergeben könnt, sodass diese vielleicht in die Rede bei der UN-Generalversammlung mit einfließt, könnt ihr ihnen zum Beispiel auf der Facebook Seite der UN-Jugenddelegierten schreiben.