Seit drei Tagen läuft bei der YoucoN 2017 alles wie geschmiert. Doch wer ist dafür verantwortlich und hält alles am Laufen? Wir stellen euch diese Menschen vor.
YoucoN international
Leises Flüstern in fremden Sprachen hört man in so manchem Seminar. Die Arbeit der Dolmetscherinnen und Dolmetscher bekommen nur die wenigsten mit, dabei ermöglicht sie einigen Jugendlichen überhaupt die Teilnahme an der YoucoN.
Dolmetscherin Ourchina stammt aus Syrien. Seit 17 Jahren lebt sie in Deutschland und studiert in Bielefeld. Sie übersetzt die deutschen Veranstaltungen für zwei teilnehmende Geflüchtete ins Arabische.
Die Themen der YoucoN sind schon auf deutsch komplex genug, da ergeben sich bei der Übersetzung natürlich weitere Schwierigkeiten. Ourchina muss die Sachverhalte zuerst selbst begreifen und viele Begriffe umschreiben, für die es keine genaue Übersetzung gibt.
Eine anstrengende Arbeit, die aber unglaublich wichtig ist. Die Dolmetscherinnen und Dolmetscher ermöglichen, dass die YoucoN noch vielfältiger sein kann und Sprachbarrieren überwunden werden.
Auf der Suche nach spannenden Geschichten
Rasende Reporterinnen und Reporter dokumentieren tage- und nächtelang, was auf der YoucoN passiert. Jetzt ist es höchste Zeit, dass auch über die Berichtenden berichtet wird.
Ein Einblick in den Redaktionsraum der Youthmag-Live-Redaktion – der Inhalt dieses Magazins, ob geschrieben oder fotografiert, ist hier entstanden. Vielleicht hat sich der ein oder andere von euch hierher verlaufen und wurde dann freundlich darauf hingewiesen. Mithilfe von vielen Keksen, Motivation und guter Laune wurden innerhalb von zwei Tagen etwa 30 Artikel veröffentlicht.
Aber nicht nur Youthmag-Fotografin Muriel war aktiv: Der Berliner Henning studiert eigentlich Wirtschaftskommunikation, aber den Hauptteil seiner Zeit widmet er sich der Fotografie (hier gibt es mehr Infos zu seiner Arbeit).
Anfangs lichtete er hauptsächlich Fahrradteile ab, für die er sich selbst sehr interessiert. Später erweckten Menschen in Clubs, auf Partys und Festivals sein Interesse. “Sowas sinnvolles” wie die YoucoN begleitet Henning an diesem Wochenende zum ersten Mal.
Diese Möglichkeit bekam er durch YouboX-Mitglied Dilan. Auf einem Festival lernten sich beide kennen und arbeiten jetzt im Backoffice zusammen.
Diese Arbeit zieht Henning den Festivals vor: “Hier sind mehr Jugendliche, die auch nüchtern großen Spaß haben und etwas bewegen können.”
Außerdem beeindruckte Henning die gemeinschaftliche Atmosphäre der Veranstaltung. Nie müsse sich jemand unwohl fühlen und das bei dieser so gemischten Gruppe. Tatsächlich konnte er tagsüber sogar schlafen, einfach weil die Stimmung bei allen so entspannt sei.
Apropos Schlafen: Die besten Gesichtsausdrücke entstehen, wenn Henning dösende Menschen in der S-Bahn “wachschnippst”. Hennings letzter Tipp: Jede Pose ist eine schlechte Pose.
Drei Mädchen und ein Junge für alles
Zwischen den unterschiedlichen Workshops schien es beinahe so, als würden Hauselfen die Räume wieder herrichten und vorbereiten. In Wahrheit verbarg sich dahinter ein sehr kleines Orga-Team. Marvin beschreibt den Trupp gerne mit „die drei Mädchen und der Junge für alles“. Zur YoucoN kam er durch das Team der YouboX. Mit Julian war er sogar gemeinsam im Urlaub in Kroatien. „Wir hatten das schönste Ferienhaus überhaupt.“
Auf der Konferenz gestalteten sie die Räume mit allen Materialien nach den Wünschen des jeweiligen Referenten, organisierten zum Teil den Shuttlebetrieb und gingen für das gesamte YoucoN-Team einkaufen. Nicht so wirklich identifizieren konnten sie sich allerdings mit den Aufgaben als Beleuchtungsexperten und Konfettischneider.
Eine Voraussetzung für das gute Funktionieren der Organisation, und für Marvin gleichzeitig das Beste an der Zusammenarbeit im Team, war die Harmonie zwischen den Leuten. So wurden sie zum „Wohlfühl-Team“, wirkliche Probleme gab es nie.
Im Büro der YouboX
Eine stärkere Jugendbeteiligung auf vielen Gebieten, das ist das Ziel von Christoph, Dilan und Julian. Sie sind seit vier Monaten im Team der YouboX und haben in dieser kurzen Zeit eine Website auf die Beine gestellt, sowie die Organisation der YoucoN übernommen. Eine besondere Herausforderung stellte dabei nicht nur der Zeitaspekt, sondern auch die geringe Zahl an Mitarbeitern und das Thema selbst dar. Der Begriff der Nachhaltigkeit ist in quasi jeder Formulierung sperrig und schwer zu erfassen, muss also attraktiv vermittelt werden. Die YouboX versteht sich weder als Schlüssel noch als Raum für die Jugendlichen, sondern wollen sie animieren, sich selbst ihre eigenen Räume zu öffnen. Die YoucoN ist damit ein Auftakt zu nachhaltiger und langfristiger Jugendbeteiligung und eröffnet eine zunächst zwei Jahre lange Phase, in der unter anderem das nächste, aus der Konferenz entstehende Projekt YoupaN gefördert und aufgebaut wird. Mehr Infos dazu gibt es in diesem Artikel. Die nächste YoucoN ist geplant für das Jahr 2019.
Doch wer steckt hinter diesen Namen und was tun sie wirklich?
Dilan ist für alles verantwortlich, was auf dieser Veranstaltung passiert. Sie bucht die Künstler und Organisationen und holt somit Redner und Referenten für das Programm heran. Wenn das Telefon klingelt, geht meist sie ran und sorgt für die schnelle Regelung kleinster und größerer Probleme oder spontane Änderungen und Anpassungen im Plan.
Christoph ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er pflegt die Online-Inhalte und schreibt die Pressemitteilungen. Weiterhin ist er dafür zuständig, dass beispielsweise der Generalsekretär der Deutschen Unesco Kommission am Freitag zur Eröffnung erscheinen konnte.
Julian ist der Pädagoge unter den dreien. Mehr zu seiner Person gibt‘s hier.
Weiterhin ist auch Johannes als Assistent bei der YoucoN dabei. Er achtet darauf, dass seine Vorgesetzten nicht den Überblick verlieren. Sie alle kommen ursprünglich aus den Schülervertretungen ihrer Schulen. Seitdem ist es ihre Mission, für und mit der Jugend zu arbeiten und sich im Bereich der Nachhaltigkeit und der Bildung zu engagieren.
Wie wichtig und zentral ihnen diese Aspekte sind, zeigt sich in ihrer Arbeit auf der YoucoN. Ständig klopft jemand an die Tür des Backoffice und selbst die tiefen Augenringe hindern nie an einer hilfsbereiten Antwort.