Der bei der diesjährigen youcoN in Deutschland uraufgeführte Film „Science fair“, produziert von National Geographic, zeigt die faszinierenden Geschichten von neun Schülern, die sich beim internationalen Wettbewerb „Intel ISEF“, kurz für „Intel International Science and Engineering Fair“ bewerben. Der ca. anderthalb Stunden dauernde Film bringt die Geschichten von Schülern, die aus völlig verschiedenen Gebieten stammen, auf die Leinwand. Diese Schüler kommen aus Amerika, Deutschland und Brasilien. Egal aus welchen Verhältnissen sie kommen, egal auf welche Schule sie gehen oder in welcher Stadt sie wohnen, sie alle haben eine Idee und die Durchsetzungskraft, etwas Großartiges zu erreichen. Während ihrer Reise orientiert sich der Film am Vorbild von Jack Andraka, der 2012 als 15-Jähriger Neuntklässler den „Hauptpreis“ der Veranstaltung, den „Derek E. Moore-Preis“, gewann. Dieser ist im Film immer wieder zu sehen und gibt Statements zur Lage der Teilnehmer.

Um wen geht es im Film?

Ein Beispiel für einen der Schüler ist Kashfir, die sich mit einem biotechnischen Projekt an einem Wettbewerb für einen Platz an der ISEF qualifiziert. Es wird sehr anschaulich auf Kashfirs Leben, vor- und nach der ISEF, eingegangen. Mit ihrem Schulleben in einer eher durchschnittlichen Schule, in der weder ihr Interesse, noch ihr schlussendlicher Erfolg jemanden kümmern, wird die Lage von Schulen in diesen Bereichen in ganz Amerika kritisiert. Doch es ist sehr schön zu sehen, wie sich aus dem schüchternen, zurückhaltenden Mädchen eine extrovertierte, starke Junge Frau mit Durchsetzungsvermögen entwickelt.

Neben Negativbeispielen der amerikanischen Schulen werden auch positive Aspekte gezeigt. Die Lehrerin Dr. Serena McCalla an der Jericho High, die sich um die Schüler und Schülerinnen kümmert, die – erst schulintern, dann im Rahmen der ISEF – an den Science-fair-Wettbewerben teilnehmen, opfert einen Großteil ihrer Freizeit für ihre Schüler. Doch, wenn auch definitiv einige der im Film erwähnten Personen etwas speziell erscheinen, werden auch Erfolgsgeschichten präsentiert. Der Weg von Myllena und Gabriel aus Brasilien, die sich mit einem Heilungsmittel für das Zika-Virus in ihrem Land als eins von acht Projekten für die ISEF qualifiziert haben, ist eine extrem motivierende Geschichte. Was allerdings erstaunlich ist, ist die Tatsache, dass sechs von neun Schülern, auf die genauer eingegangen wird, aus Amerika sind, auch wenn sie vielleicht, wie bei Kashfir, einen Migrationshintergrund haben.

Aber was ist die ISEF?

Bei der Intel ISEF geht es um die Förderung junger Talente im Bereich der Technik und Wissenschaft. 1700 Jugendliche können sich hierfür durch viele lokale oder nationale Wettbewerbe qualifizieren, an der einwöchigen Veranstaltung teilzunehmen. Die Teilnehmenden kommen dabei von überall aus der Welt. Sie werden – je nach Projekt – in eine der 22 Kategorien eingeteilt. Am Ende der Veranstaltung und der Preisverleihung kommt es noch zur Ehrung einer Person mit dem „Derek E. Moore-Preis“, der mit 75.000$ dotiert ist. Teilnehmende erwartet jedoch hierbei ein extremer psychischer Druck, welcher durchaus zu Überarbeitung führen kann. Auch die Regeln sind äußerst scharf: Wer auch nur den kleinsten Regelverstoß begeht, riskiert, direkt rauszufliegen.

Fazit

Insgesamt ist der Film äußerst empfehlenswert. Es wird darauf eingegangen, wie viel man mit einer Idee und genügend Engagement erreichen kann, egal, woher man ist oder welche Sprache man spricht. Es werden Jugendliche gezeigt, die ihre Träume verfolgen und (meistens) auch gewillt sind, alles zu geben, um diesen zu verwirklichen. Diejenigen, die Erfolg haben; und sei es nicht beim ersten Mal, kann eine Zukunft in einer der besten Universitäten weltweit erwarten.