Einer der Workshops, der den Freitag auf der youcoN 2018 maßgebend mitgestaltete, beschäftigte sich mit der Frage, wie man Bildung für nachhaltige Entwicklung dauerhaft mit in den Sektor der non-formalen und informellen Bildung integrieren kann.

Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, dass einige der youcoN Teilnehmer sich dafür interessieren, wie die beiden Bereiche miteinander kombiniert werden können. Zuerst wurde allerdings in der Gruppe geklärt, was eigentlich non-formale und informelle Bildung ist bzw. wo sie vermittelt wird. Viele Begriffe fallen, darunter „Museen“, „Familie“, „Jugendcamps“, „Fußballvereine“, Begriffe, die inhaltlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Doch alle haben eine Sache gemeinsam: Keiner der Bereiche ist staatlich institutioniert oder verfolgt Lehrpläne, die strikt bestimmte Inhalte vorschreiben. Somit ist einer der Schlüsselpunkte der non-formalen und informellen Bildung die Unabhängigkeit.

Dass auch von einer Teilnehmerin der Begriff „Leben“ in den Raum geworfen wird, ist also nicht verwunderlich. Schließlich lernt der Mensch tagtäglich in jedem seiner Lebensbereiche. Tatsächlich werden sogar 60% aller Lernprozesse eines Menschen in seinem Alltag abgeschlossen. Wieder wird an dieser Stelle ein Kernpunkt deutlich: Die non-formale und informelle Bildung ist durch ihre Vielfalt, Freiheit und somit auch Möglichkeit zur kreativen Gestaltung geprägt.

Daraus leitet sich ein extrem hohes Innovationspotential in dem Bereich ab. Ein natürliches, freiwilliges Lernen und Austauschen wird möglich, da die Auseinandersetzung mit Themen motiviert und gezielt abläuft. Jeder Mensch besucht in seiner Freizeit, die er außerhalb von Anforderungen, Lehrplänen und frei von Bewertungskriterien verbringt, logischerweise vorrangig die Veranstaltungen, die ihn persönlich interessieren.

Jedoch kann das auch zu einem grundlegendem Problem werden. Dieser Zustand wird sehr gut durch das Phänomen der „Öko-Bubble“ beschrieben. In dem Fall isoliert sich der Teil, der sich aktiv für einen nachhaltigen Lebensstil einsetzt, vom Rest der Gesellschaft und hat deshalb kaum Berührungspunkte, an denen Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit entstehen können.

So schön es auch wäre, Erfahrungsberichten und dem obigen Grund zufolge wird das Thema Nachhaltigkeit bei wenigen Menschen im Alltag diskutiert. Dabei stellen die jungen youcoN-Teilnehmer im Laufe des Workshops fest, dass der Austausch mit seinen Mitmenschen in hohem Maße ausschlaggebend für eine flächendeckende Ausbreitung der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist. Denn auch in jeder zwischenmenschlichen Beziehung bildet sich der Mensch weiter, sei es in Gesprächen, Diskussionen oder allein durch den Verweis eines Freundes auf eine interessante Veranstaltung.

Das Ziel dahinter

Die stärkere Verbindung zwischen non-formaler und informeller Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist für die Zukunft unabdinglich, da nur durch ein größeres Bewusstsein für die Thematik auch verantwortungsvolle Entscheidungen gefällt werden können.

So kann langfristig zukunftsfähiges Denken und Handeln gefördert und durchgesetzt werden.