Wie eine zweijährige Reise durch 43 europäische Länder dazu geführt hat, dass zwei Menschen viel über Vorurteile und andere Menschen gelernt haben, schildern zwei Referenten auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin.
Steffi und Lui (beide Anfang 30) aus der Schweiz stellen ihre Reise durch Europa vor. Sie betreiben gemeinsam einen großen You Tube-Kanal, auf dem sie von ihren Reisen berichten. Noch haben sie nicht alle 47 Länder Europas bereist, sondern nur 43, der Rest wird aber im Laufe des Jahres folgen. Steffi war im Tourismus tätig und Lui kommt aus dem Journalismus.
Gemeinsam die Welt entdecken
2012 haben die beiden eine Weltreise unternommen, sind anschließend wieder in den Alltag zurückgekehrt und haben dann gedacht, dass es wieder Zeit für eine längere Reise sei. Aber wo sollte es hingehen? Sie sind zu dem Entschluss gekommen, dass sie auf einem spannenden Kontinent leben mit vielen schönen Ländern. Deshalb haben sie in den letzten beiden Jahren Europa mit einem blauen Camper namens Karl bereist und haben auf diese Weise gemerkt, wie toll und vielfältig der europäische Kontinent ist.
Dass Spanien ein wundervolles Meer hat, ist bekannt. Aber Spanien beheimatet auch noch die Bardenas Reales, die einzige Halbwüste Europas. Diesen Ort kann man bequem mit einem Fahrzeug durchfahren und man kann auch wandern. Das nächste Highlight ist der Gorges du Verdon. Diese Schlucht wird mit dem Grand Canyon verglichen und liegt nördlich von Nizza. Direkt im Anschluss beschreiben Steffi und Lui ein reiches Land an Naturwunder, bei dem man, wenn man den Namen hört, nicht direkt an Urlaub denkt – Rumänien. Echte Geheimtipps mit einer umwerfenden Landschaft sind das Donaudelta und der Schlammvulkan. In dieser Gegend bieten sich viele Übernachtungsmöglichkeiten. In Norwegen haben sich die zwei bewusst dazu entschieden, nicht auf die Lofoten, sondern nach Senja zu fahren. Im Gegensatz zu den Lofoten ist Senja weniger touristisch.
Vorurteile abbauen
Osteuropa und der Balkan sind Regionen, die ständig mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Man sagt: Da herrscht doch Krieg oder zumindest Spannungen. Es wird alles geklaut, was nicht fest verschraubt ist und die Straßen sind alle voller Müll. Selbstverständlich geht es auch anders. Bekanntlich hat Kroatien ein prächtiges Meer mit weißem Strand, wo es sicher ist. Dasselbe gilt für Griechenland. Aber was ist mit den Orten dazwischen? Natürlich sieht es dort genau gleich aus, bei den Nachbarn – türkisfarbenes Meer und weiße Strände. Man muss also keine Angst vor dem Balkan haben. Vorurteile werden mit Bildern aus Albanien, Bosnien, Serbien und Montenegro vollkommen entkräftet. Steffi und Lui haben in dieser Region extreme Gastfreundschaft erlebt.
Das wichtigste was sie unterwegs gelernt haben ist die Tatsache, dass Reisen tödlich für Vorurteile ist. Lui hat festgestellt, dass überall Menschen wie du und ich, also Menschen mit den gleichen Bedürfnissen, leben.