Wie die Digitalisierung das Reisen verändert
Die Reise wird über das Internet von Zuhause aus gebucht. Der Barcode für den Check-In kommt direkt aufs Smartphone und wer möchte, kann seine Zimmertür im Hotel mit einer App anstelle einer Schlüsselkarte öffnen. In der Tourismus-Branche wird die Digitalisierung immer wichtiger und erleichtert den Gästen ihren Aufenthalt.
Bereits heute unterliegt die Touristik-Branche starken Veränderungen durch die Nutzung von Smartphone und Tablet, wie eine Studie des Digitalverbandes bitkom zeigt. 80 Prozent der Reisenden buchen ihre Leistungen online und 36 Prozent möchten nur noch ein Online-Ticket für alles. Das macht das Reisen entspannter. Gleichzeitig werden die Gäste aber auch transparenter, denn jede Aktivität im Urlaub kann verfolgt werden.
Christian Heineck, Sales Manager von betterspace, möchte digitale Gästemappen etablieren. Er vertreibt eigens für den Hotelbetrieb entwickelte Tablets mit nur einer Anwendung, die beispielsweise dabei hilft, Sprachbarrieren zu überwinden. So sollen ausländische Gäste in ihrer Muttersprache mit der Rezeption kommunizieren und Fragen stellen können. Auch die Rezeptionisten können zum Beispiel auf Deutsch eine Antwort geben, die der Gast in seiner Sprache erhält. Auch einfache Fragen nach der nächsten Apotheke oder schönen Restaurants, sollen über das Programm beantwortet werden können. Wo jetzt Zettel mit Informationen zu den Frühstückszeiten, dem WLAN-Zugang und dem Wellnessprogramm liegen, ist dann nur noch das Tablett installiert. Darüber können die Gäste zudem die Temperatur in ihrem Zimmer regulieren, Massagen buchen und den Fernseher bedienen.
Aber mit den Gedanken an Technologien und der Digitalisierung schwingt auch immer die Sorge über die Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit der Produkte mit. Da die Tablets von betterspace nur auf ein Programm ausgelegt sind, sind sie laut Heineck energiesparender und kostengünstiger.
Eine für alle
In etwas größeren Dimensionen denken die Entwickler der App Aeroguest aus Dänemark. Sie bieten nur eine Software an, die Hotels und Gäste auf ihren eigenen Endgeräten nutzen können. Die Gäste der Hotels müssen sich nur eine App herunterladen, die sie bei ihrem Aufenthalt in verschiedenen Unterkünften nutzen können. Maximilian Wiese, Leiter der Produktentwicklung, erklärt: „Aeroguest kann den Bedürfnissen der einzelnen Hotels angepasst werden.“ Die App zeige Informationen zum Aufenthalt an und umfasse beispielsweise eine elektronische Schlüsselkarte, die ein Signal über Bluetooth sende und damit die Zimmertür öffne. Für die Gäste hätte das den Vorteil, dass sie nicht darauf achten müssten ob sie die Schlüsselkarte dabei haben. Das Risiko, diese zu verlieren sei höher, als ein elektronischer Eingriff auf die Daten, so der Produktentwickler.