Die IFA ist dafür bekannt, die neuesten Innovationen auf dem Markt der Technik-Branche auf einer Plattform zusammenzuführen. Alle neuen Trends der IFA zu benennen ist schier unmöglich, im Folgenden werden wir euch zwei innovative und vernetzte Produkte, die uns besonders aufgefallen sind, vorstellen.

Der klopfende Kühlschrank

Der Kühlschrank InstaView von LG hat uns besonders beeindruckt. Zweimal gegen die Tür klopfen und dann geht das Licht im Inneren des Kühlschranks an, sodass man durch die dunkel getönte Frontscheibe durchschauen und sehen kann, welche Lebensmittel sich noch im Inneren befinden, ohne den Kühlschrank öffnen zu müssen und dabei unnötig Energie zu verschwenden.

Wir trafen Jason Yoo von LG, der uns einiges zu diesem Kühlschrank erzählen konnte.Von der Planung bis zur Fertigstellung dauerte es über sieben Jahre. Die Idee für einen innovativen Kühlschrank wie diesen stand allerdings schon viel früher. Außerdem besonders ist, dass dieser Kühlschrank eine Tür in der Tür (Multitür) hat. Öffnet man die erste Tür, so gelangt man an das Getränkefach, während sich die anderen Lebensmittel hinter der zweiten Tür befinden. Durch dieses Prinzip wird nicht nur Energie gespart und damit der Geldbeutel der Endverbraucher, sondern auch die Umwelt geschont. Er sagt, dass es eine bessere Energieeinsparung im Bereich der Kühlschränke momentan nicht gibt. Sein Hauptziel war es, ein komfortableres Gerät für eine einfache Haushaltnutzung zu gestalten und zusätzlich ein Managementsystem zwischen Mobiltelefon und Kühlschrank bereitzustellen, in welchem unter anderem die Temperatur von unterwegs geregelt werden kann. Dieser Kühlschrank mit integrierten Kühlfach und Eiswürfelzubereiter ist auf Familien ausgerichtet und gerade in Deutschland sind die Menschen an diesem Produkt sehr interessiert, da wir weit vorne im Bereich Umweltschutz liegen, so Yoo. Das Produkt hat uns sehr beeindruckt, da wir sowohl den Fun Fact des Klopfens unterhaltsam finden, als auch den guten Hintergedanken des Umweltschutzes sowie der Energieeinsparung.

 

Smart Diapers

Auch Matteo Boschetti, der Marketing Director der CviLux Corporation, eine taiwanesische Firma, erklärte sich zu einem Gespräch mit uns bereit. Bei dem Artikel, mit welchem das Unternehmen aktuell als „innovativstes Produkt des Unternehmens“ wirbt, handelt es sich um die Smart Diapers. Unter diesem Titel wurde das Produkt zudem von der Chamber of Commons  aus Taiwan ausgezeichnet. Der Smart Diaper Detector ist ein Gerät, das an der Windel von Babys, Kleinkindern oder Senioren befestigt wird, um die Eltern oder zuständigen Betreuungskräfte per App zu benachrichtigen, sobald ein Wechsel der Windel notwendig ist. Das soll laut Matteo Boschetti nicht nur die Zuständigen enorm entlasten, weil der Grund für Geschrei bei Babys schneller ausfindig gemacht werden kann. So muss beispielsweise ein Elternteil nicht wahllos versuchen, einen Grund für das Gemüt des Kleinkindes zu finden, sondern kann zumindest einen Grund, die nasse Windel, einfach ausschließen oder, sollte der Detektor des Geräts angeschlagen haben, direkt darauf handeln.

Eine weitere positive Auswirkung der Nutzung des Gadgets wäre, so Boschetti, der Aspekt, dass keine Windeln nur deshalb entsorgt werden müssen, weil die zuständige Betreuung nachsehen musste, ob das Wechseln überhaupt notwendig ist. Dieser Prozess entfällt durch das Produkt komplett, da Windeln nur geöffnet und somit für alles Weitere unbrauchbar gemacht werden, wenn es sinnvoll ist.

 

Nur innerhalb eines Jahres wurde das Produkt entwickelt. In Asien ist es außerdem schon für jeden Konsumenten auf dem Markt, während die CviLux Corporation die IFA 2018 nutzt, um Interessenten in Europa zu gewinnen. Obwohl Matteo Boschetti überzeugt ist, dass das Resultat ohne Sorgen auf den Markt gebracht werden kann, reagiert er auf die Nachfrage nach der Schädlichkeit von Strahlung in unmittelbarer Körpernähe nur zögernd: „Das ist eine gute Frage, deshalb benutzen wir nicht Wifi, sondern Bluetooth“, lautet seine Antwort. Dass jedoch Bluetooth-Strahlung auf Dauer in nahem Kontakt durchaus auch schädlich sein kann, scheint dabei in den Hintergrund zu rücken. Dass außerdem ein sich entwickelndes Kind oder ein inkontinenter älterer Mensch in keinem Fall bis bestenfalls eingeschränkt die Folgen davon abschätzen kann, sich über einen geraumen Zeitraum unmittelbarer Strahlung auszusetzen, wird auch in keiner Weise von  dem Unternehmen berücksichtigt.

Dementsprechend wird das Produkt auf den ersten Blick wahrscheinlich meist über- als unterschätzt und die Risiken nicht wahrgenommen. Leider sehen wir deshalb auch momentan ohne ausreichend Studien zu den negativen Auswirkungen und der Behebung einiger Problemquellen keine erstrebenswerte Zukunft für das Produkt in dieser Form.