IFA und Nachhaltigkeit – passt das zusammen? Auf den ersten Blick steht das im Widerspruch – Wieso? Meine ersten Assoziationen dazu sind genau das Gegenteil von grün, fair und nachhaltig. Große Fernseher und Bildschirme, die in Ländern hergestellt werden, in denen die Arbeitsbedingungen nicht gut sind und die Umweltbelastung beträchtlich. Daran denke ich zuerst bei dem Wort IFA. Es gibt jedoch mehr als nur großartige Touchscreens und Smart Homes, vielmehr spielen Nachhaltigkeit und Fairness auch auf der IFA eine Rolle.
Sonne und Wasser sind die Träger der Nachhaltigkeit
SunMadeCheese ist so ein Projekt, dass mich auf der IFA überrascht hat. Ein kleines Solarpanel, welches als großer Stromspeicher dient, das es in verschiedenen Formen und Farben gibt und fast zu verwechseln mit Lebensmitteln oder Lebensmittelzubehör ist – mit Lebensmitteln? Das Solarpanel sieht aus wie ein Frühstücksbrettchen oder der Bluetoothlautsprecher, welcher das Aussehen eines Käsestückes hat. Das sind Produktbeispiele des relativ jungen Projekts. Daran begeistert mich, dass der gesamte Projektgewinn in die Produktion von Solaranlagen in Afrika fließt. So haben beispielsweise Kinder in Schulen Strom. Dies macht das Projekt sowohl fair als auch nachhaltig.
Von der Kraft der Sonne zur Kraft des Wassers. Das Startup mittemitte hat einen Wasseraufbereiter erfunden, der das Leitungswasser durch Destillation reinigt. Zudem wird das Wasser durch selbst-nachfüllende Kartuschen mit Mineralien angereichert. Außerdem gibt es eine App, mit der die Aufbereitung gesteuert werden kann. Gegen den großen Plastikflaschenkonsum ist das natürlich eine gute Gegenmaßnahme, jedoch ist der Preis in Höhe von 429 Euro nicht mit meinem Taschengeld zu finanzieren…
Ein weiteres Produkt, dass mir auffiel ist Flowrme. Das ist ein Wassersystem, welches Wasser für die Zimmerpflanze speichert, den Wasserbedarf an die Pflanze anpasst und den Standort der Pflanze analysiert. Es ist schon eine praktische Sache, wenn man zum Beispiel vier Wochen nicht Zuhause ist und die Pflanze beim Wiederkommen nicht welk ist. Es ist aber oft so, dass man in Haushalten nicht nur eine Zimmerpflanze antrifft, sondern mehrere solcher Exemplare. Deshalb stellt sich mir die Frage, ob sich der Kauf von einem ,,Flowrme“ (29 Euro) überhaupt lohnt.
Überrascht und erfreut mit Haken
Nach dem Tag auf der IFA weiß ich, es gibt wirklich gute Ideen, die unseren Planeten zu einen besseren Ort für alle Menschen machen können. Der Haken an neuen, innovativen und nachhaltigen/fairen Produkten ist oft der Preis. In der nahen Zukunft wird es auch Produkte geben, die kostengünstig sind und unsere Erde schützen bzw. für mehr Fairness sorgen. Zum Beispiel, ein Co2-Filtersystem für jeden Haushalt oder ein Gerät zur Säuberung der Ozeane von Plastik – das würde mich zumindest sehr ansprechen. Deshalb bin ich gespannt, was die IFA und Hersteller an technischen Neuerungen in den kommenden Jahren zu bieten haben. Vielleicht muss ich ja sogar in Zukunft aufpassen, welcher Käse im Supermarkt essbar ist. Eine positive Verwirrung wäre das.
Der Besuch auf der IFA war wirklich lohnenswert, ich werde viele neue Sachen und Gedanken mitnehmen.