Nachdem nun 1,5 Tage vor allem über die jugendliche Beteiligung gesprochen wurde, kamen nun die Jugendlichen zu Wort. Die Moderatoren Theresa Müller und Erdem Özkan führten durch die 2-stündige Vorstellung.

Mit einem Rückblick auf die YoucoN startet das Programm, die Atmosphäre innerhalb des Publikums ist gespannt. Die Gesichter der anwesenden Personen zeigen die unterschiedlichsten Gefühle: Anstrengung, durch die straffe Staffelung der Punkte, Freude und Erwartung über das nun von jugendlichen gestaltete Programm. Die angestrengten Gesichter verschwanden jedoch mit dem Beginn der Show. Nach dem Video kommt Musik auf, mit großen Buchstaben ausgestattet tanzen sich 13 Mitglieder des YoupaN auf die Bühne und kreieren die Hashtags #Youth4NAP und #YoupaN.

Ein Blick durch den Kuppelraum zeigt jedoch, dass die Befürchtungen der Jugendlichen und jungen Menschen wahr wurden. Mehrere Stuhlreihen blieben frei und auch die besetzten Plätze weisten immer wieder Lücken auf. Werden die Jugendlichen doch nicht wirklich wahrgenommen?

Als erste Redner kommen Hanna und Marcel auf die Bühne, mit vier Testfragen wird das Bestehen des Gedankens um Nachhaltigkeit im Publikum getestet. Diese fielen sehr positiv aus, mehr als 50 Prozent nutzen so zum Beispiel ihr Fahrrad oder gehen zu Fuß um sich im Alltag fortzubewegen. Das große Verständnis für das Thema BNE wird auch bei der Frage deutlich, wie oft man an seinen ökologischen Fußabdruck denkt, hier waren ebenfalls mehr als die Hälfte der Zuhörer der Meinung, dass dieser für Sie eine große Rolle spielt. Unverständnis kam jedoch nach der Auswertung der dritten Frage auf. Rund 8 Prozent der Teilnehmer glauben nicht, dass die Jugendlichen das Potenzial haben, etwas zu bewirken. So richtet sich Marcel direkt an das Publikum „Glauben Sie nicht an uns und wenn ja, warum nicht?“ Man merkt es Hanna und ihm an, dass sie die Auswertung getroffen hat. Dennoch beenden sie ihren Part professionell, so dass Theresa in die darauffolgende Podiumsdiskussion einleiten kann. Dafür kommen neben Hanna und Marcel noch Jeanne und Aaron auf die Bühne. Neben den gestellten Fragen, macht Hanna mit dem Zitat von Ghandi

„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.

deutlich, dass es vor allem darum geht, dass „man selbst etwas verändert“. Genau dieses Denken verfolgt auch Marcel. Er hat für seine Schule eine App entwickelt, mit der man den Papierkonsum reduzieren kann. Jedoch stieß er innerhalb des Lehrerkollegiums nur auf Unverständnis: „Papier hat immer funktioniert! Warum sollte man etwas ändern?“. Dieses Beispiel zeigt vor allem, wie wichtig es ist, die Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulen und Universitäten zu bringen. Durch den lauten Applaus, vor allem von den aktiven Beteiligten der Hochschulen der daraufhin folgte, wird es deutlich, dass Marcel damit den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Dieses wird nur noch weiter gesteigert, in dem Hanna den Punkt des Papiers aufgreift. So möchte Sie die Vorstellungen und Ziele „nicht nur auf Papier stehen haben, sondern auch verwirklicht sehen.“ Nach der großen Menge an Input müssen die Teilnehmer etwas warten bevor sie selbst zum Teil der Podiumsdiskussion werden. Mit der Hilfe von Wurfmikrofonen werden die Zuhörer direkt eingebunden, dieses nutzen auch gleich welche und sprachen zunächst ein großes Lob an die Redner des YoupaN aus. Auf die Frage, ob das YoupaN den Durchschnitt der Jugendlichen in Deutschland repräsentiert, macht Jeanne deutlich, dass dies nicht der Fall sei:

„Vor Ihnen steht eine Elite an Jugendlichen, welche sich bewusst und mit allen Mitteln für die Bildung für nachhaltige Entwicklung einsetzt!“

Und dieses, so betont sie, sei leider noch nicht bei allen Jugendlichen der Fall. Dennoch versuchen sie das Thema allen näher zu bringen „Wir haben uns entschieden , dass wir was verändern können! – Wir werden es Ihnen beweisen!“, erklärt Marcel. Das dieses auch nicht nur hier in Deutschland sondern weltweit versucht wird durchzuführen, wird klar nach dem Aaron und Jeanne erläutern, dass sie und auch alle anderen Freunde von weit her haben. So kann man gemeinsam die dortigen Probleme „produktiv und konstruktiv durch Innovation verbessern.“

Zur Verdeutlichung des Tatendrangs präsentiert Katharina Bracher ihr Projekt, stellvertretend für die tollen Ideen von allen anderen Teilnehmern. Ihr Projekt hängt mit einer stärkeren Öffentlichkeitsarbeit zum Thema BNE zusammen, so möchte sie eine BNE-Jugendgruppe in fast jeder Stadt in Deutschland bilden, damit sich „ein Raum für kreative Ideen entwickelt“. Denn nur so könne man auch Jugendliche erreichen, welche sich noch nicht für das Thema interessieren. Der Austausch hätte eine noch größere Plattform und die gemeinschaftliche Arbeit unter den Jugendgruppen hätte größere Wirkungschancen als bei einer einzelnen Person. Das Ziel ist es die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen und eine Anlaufstelle bei Fragen rund um BNE zu werden. Die andere Menschen sollen wissen können, wo sie hingehen können um etwas gemeinsam zu verändern. So ist man nicht nur regional sondern auch zusammen auf nationaler Ebene stark.

Um vor allem den Erwachsenen zu zeigen, dass junge Menschen und Jugendliche etwas erreichen können gehört danach für eine halbe Stunde die Bühne dem 16-jährigen Johannes Heiderich. Er ist stellvertretend für Felix Finkbeiner angereist, welcher das Projekt „Plant for the Planet“ gegründet und entwickelt hat. Mit einer unglaublich starken Ausstrahlung und einer auf dem Punkt genauen Rethorik überzeugt Johannes das Publikum und stärkt somit das Vertrauen in die Jugendlichen und deren Ideen. Das Projekt lässt sich mit einem Satz von ihm eigentlich selbstredend erklären. So würden nämlich die Bäume das Thema Nachhaltigkeit selbst erklären. Denn wenn man jetzt einen Baum pflanzt, reinigt dieser für mehrere Jahrzehnte die Luft und würde somit nicht nur zum jetzigen Zeitpunkt sondern auch noch viel später die Welt verbessern. Damit hilft der kurze Einsatz des Pflanzens eines Baumes, die Welt für mehrere Jahre besser zu machen und genau das ist das Projekt.

„Bäume pflanzen kann jeder! – Stop talking, start planting.“

Des Weiteren ist das Projekt „Plant for the Planet“ nicht nur eine Verbesserung der Umwelt, sondern durch die in Mexiko durchgeführte Pflanzung der Bäume auch ein Konjunkturprogramm für die Region. Denn die Menschen, welche dort leben, bekommen einen sicheren und festen Job.

Mit dem näher kommenden Ende der Veranstaltung verzaubert Erdem das Publikum mit einem kleinen Hinweis. Alle Plätze verstecken ein kleines Geheimnis unter den Sitzflächen, welches nun gelöst wird. Jeder Einzelne hatte einen Glückskeks-Spruch unter sich und somit etwas, was denjenigen an diesen Tag erinnert. Eine Geste, welche ein Lächeln auf die Lippen der Zuschauer zaubert und somit die perfekte Einleitung für das Finale der Präsentation ist.

Dieses beginnt nun mit dem Aufkommen der Musik. Alle jugendlichen Teilnehmer der YoucoN und des YoupaN kommen auf die Bühne um ihr Motto und die Stärke der Jugend zu zeigen. Denn für sie ist der nationale Aktionsplan nicht nur irgendein Plan sondern ein „powerNAP – schläfst du noch oder lebst du ihn schon?“. Während die ganze Energie des Kuppelsaals nun auf der Bühne ist wurde der Abschluss eingeläutet, in dem verschiedenste Personen auf dem Banner mit dem Motto unterschreiben.