Konzerne wie Google, Facebook, Microsoft oder auch Apple haben uns das Leben wesentlich erleichtert. Doch seit vielen Jahren stehen diese Unternehmen immer wieder in der Kritik. Seit langem werden vermehrt Stimmen laut, die die Profitgier dieser vermeintlichen Monopole in den Vordergrund rücken. Was ist also dran an „Don‘t be evil“?

1998 wurde in Mountain View eine Firma gegründet, die heutzutage jeder kennt und die aus dem alltäglichen Gebrauch der allermeisten Menschen nicht mehr wegzudenken ist.
2021 besuchten 89,35 Milliarden Menschen die Suchmaschine Google, die heutzutage Teil des Mutterkonzerns Alphabet ist.
Damit hat Google einen Marktanteil von über 90 Prozent. Über 90 Prozent aller Suchmaschinen-Nutzer benutzen Google. Bing, die Microsoft Suchmaschine, kommt gerade einmal auf knapp drei, Yahoo auf etwas unter zwei Prozent.
Viele Politiker:innen dieser Welt bezeichnen Google damit als ein Monopol. Auch die EU-Kommission hat bereits gegen Google ermittelt und den Vorwurf des Machtmissbrauches in den Raum gestellt.
Doch inwiefern könnte dies problematisch sein, wenn sich doch all diese Produkte so reibungslos in unseren Alltag fügen und ihn sogar erleichtern? Dazu muss man etwas hinter die Fassade schauen.
Unter Journalist:innen ist es üblich, Aussagen zu prüfen – Quellen werden überprüft und man verlässt sich in den meisten Fällen nicht auf eine Quelle allein.
Ein wichtiges Werkzeug von Journalist:innen ist dabei auch die Suchmaschine, um eben diese Quellen zu checken oder eben überhaupt Quellen zu finden.
Was aber, wenn eine Suchmaschine mir wichtige Dinge enthält? Was wäre, wenn ich nach „Hat Google eine Monopolstellung“ suche, Google mir die Gerichtsurteile oder ähnliches einfach nicht anzeigt? Das wäre problematisch.
Und genau darum ist es wichtig, auch hier verschiedene Anbieter zu haben.
Google erhebt von seinen Nutzer:innen viele, verschiedene Daten. Die Werbenden können dadurch ihre Werbung extrem zielgruppengerecht ausspielen. Diesen Vorteil nutzt Google für all seine Produkte. Aber auch im Kartenbereich nutzt Google seine Macht: 2013 klagte ein englischer Kartendienst gegen Google, da Google seinen Dienst „Maps“ zu sehr in den Vordergrund rücken würde. Bei der Suche nach einer Route zum Beispiel wird als erstes die Routenempfehlung von Google Maps angezeigt.

Google Suche: Route nach Paris
Route nach Paris in der Google Suche

Auch in Bereichen des Webdesigns oder in Smartphone Betriebssystemen ist Google führend. Zahlreiche Tools dienen Webentwickler:innen dazu, ihre Webseiten auf Google zu optimieren und Googles hohen Anforderungen für eine möglichst hochplatzierte Suchanfrage zu entsprechen. Bekannte Tools sind dabei die Search Console oder auch Lighthouse. Außerdem hat Google mit Android einen eigenen Design Standard veröffentlicht: Material.io. Material Design ist die Design Sprache, die bei der Entwicklung aller Google Dienste, so also auch Android, verwendet wird. Dies hat sich mittlerweile aber auch auf vielen anderen Seiten des Webs etabliert.

Google Lighthouse Report
Google Lighthouse Report

Für unsere Gesellschaft bedeutet das, dass wir uns immer mehr von Großkonzernen abhängig machen. Die vermeintlich kostenlose Nutzung von Google Diensten hat zur Folge, dass wir mit unseren Daten bezahlen. Google erhebt viele Daten von uns, die dem Konzern bei seiner Weiterentwicklung helfen. Ich habe hier nur einen kleinen Teil der Google Konzerne beleuchtet, aber neben den unter dem Namen „Google“ veröffentlichten Produkten gibt es ja auch noch zum Beispiel YouTube. Eine Videoplattform mit Milliarden von Nutzer:innen und … ich muss es euch vermutlich gar nicht erklären, denn wer kennt YouTube nicht?
Die eigenen von Google gespeicherten Daten können übrigens relativ problemlos eingesehen werden. Einen Artikel aus dem Google Support Center findet ihr hier.

Bleibt zum Schluss nur noch die Frage: Was sind denn die Alternativen?
Es gibt viele verschiedene Suchmaschinen. Egal ob Bing, Yahoo, Ecosia, oder die in der Linuxwelt schon lange bekannte Suchmaschine DuckDuckGo.
Außerdem könnt ihr natürlich mit VPNs und dem Ausloggen aus dem Google Account verhindern, dass Google eure Daten konkret zuordnen kann. Das kann verhindern, dass ihr auf Seiten wie YouTube z.B in eine Filterblase rutscht.
Für viele ist das aber deutlich zu umständlich und das ist auch in Ordnung.


Quelle: Beitragsbild: Kai Wenzel, Unsplash.com




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