Die Klimagerechtigkeitsbewegung besteht aus vielfältigen Gesichtern, vielen Projekten und aus unmöglich scheinenden Zukunftsvisionen. Den eigenen Platz in dieser diversen Masse zu finden ist nicht leicht und die Vielzahl der Ideen kann erschlagend und überfordernd sein. Daher stelle ich im Folgenden drei Projekte vor, die alle auf das Ziel einer klimagerechten und klimaneutralen Zukunft hinarbeiten.
Inga Thao My Bui (25) macht ab Oktober ihren Master in Bildung, Nachhaltigkeit und Transformation, vorher hat sie ihren Bachelor in Spanisch und Religionslehre abgeschlossen. Ihr ehrenamtliches Engagement begann in der vietnamesischen Community, in der Jugendleitung und im Gestalten von Projekten. Fridays for Future war dann Mys Anfang sich auch politisch zu engagieren. Jetzt ist sie hauptsächlich bei drei Projekten aktiv: Students for Future, Kreidestaub (eine Initiative für Lehramt Studierende) und bei netzwerk n als Wandercoach (ein Projekt zum Unterstützen von Nachhaltigkeitszielen von Initiativen).
Für My ist das Teilen von Projekten und Ideen, und somit das zusammen weiterkommen ein besonders wichtiger Teil ihres Engagements:
Selbstverwirklichung kommt in der Gruppe einfach noch mal viel stärker raus weil man in Interaktion mit anderen so viel mehr über sich lernt als komplett alleine und es macht auch viel mehr Spaß.
Dazu gehört auch das Lernen auf Augenhöhe in allen Situation, anstatt von oben herab Sachen beizubringen, sprich beigebracht bekommen.
Ein konkretes Projekt, das sie unterstützt, ist die Public Climate School von Students for Future. Ein Projekt, bei dem die Initiator:innen an Universitäten und Dozent:innen heran treten und sie fragen, wie sie ihren Fachbereich mit der Klimakrise und mit Nachhaltigkeit verbinden können. Heraus kommen spannende Vorträge zu vielen verschiedenen Themen.
Man kann aber nicht nur durch das Anschauen dieser Vorträge zum Teil der Public Climate School werden, sondern auch das mitorganisieren eben dieser. Dies ist für alle möglich, indem die Strukturen über so genannte Kick-Off-Meetings funktionieren, bei denen jeder von Anfang an mitarbeiten kann, und Fähigkeiten so gefördert werden, dass sie sich entfalten können.
Aktivismus im Bildungssektor für Studierende findet My besonders wichtig, da Studierende viel Zeit haben, die sie sich frei einteilen können und sich dazu noch in einer Lebensphase befinden, in der sie meistens viel lernen und mitnehmen wollen. Sie achtet darauf, dass in ihren Projekten umgesetzt wird, was sie selbst braucht. Besonders die Zeit vor dem Job sollte, laut ihr, genutzt werden, um sich ehrenamtlich zu engagieren, weil dort gelernt werden kann wie wichtig Wertschätzung ist und wie diese überhaupt funktioniert.
My möchte nicht, dass andere weiterhin unsere Kosten tragen müssen und wünscht sich eine Welt, in der wir gerecht und fair handeln und uns überlegen was wir in der Vergangenheit falsch gemacht haben und wie wir es im Morgen besser machen könnten. Deswegen geht es in Mys Zukunftsvision besonders um eine Weiterentwicklung des Bildungssystems:
„Dass wir versuchen gemeinsam eine Gesellschaft zu schaffen, weil es schafft nicht eine Person alleine, sondern wir gemeinsam sind eine Gesellschaft und nur wir gemeinsam können einen gesellschaftlichen Wandel hervorbringen.“
Den nächsten Artikel der dreiteiligen Reihe „3 Menschen – 3 Projekte – 3 Zukunftsideen“ kannst du hier lesen.