Die Klimagerechtigkeitsbewegung besteht aus vielfältigen Gesichtern, vielen Projekten und aus unmöglich scheinenden Zukunftsvisionen. Den eigenen Platz in dieser diversen Masse zu finden ist nicht leicht und die Vielzahl der Ideen kann erschlagend und überfordernd sein. Daher stelle ich im Folgenden drei Projekte vor, die alle auf das Ziel einer klimagerechten und klimaneutralen Zukunft hinarbeiten.

Nele (21) studiert momentan Geoökologie, außerdem engagiert sich Nele im Klimacamp in Karlsruhe. Mit ca. 15-16 Jahren begann Neles Engagement erstmal mit der Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen und dem Prozess der Meinungsbildung. Darauf folgte die Teilnahme an Demonstrationen und letztendlich die Chance das Klimacamp Karlsruhe mitzuorganisieren. Das Klimacamp Karlsruhe ist eine 24/7 Protestform, die auf die Dringlichkeit der Klimakrise aktiv hinweisen soll. Nele unterstützt dort mit Präsenz und organisiert zusammen mit anderen Aktivist:innen Workshops und kleinere Veranstaltungen. Das Ziel des Camps ist es, mit Politiker:innen ins Gespräch zu kommen und momentan eine Petition zu unterstützen ein Steinkohlekraftwerk abzuschalten.

Außerdem hat Nele das Potenzial von sogenannten Bürger:innen-Räten entdeckt: Die Idee davon ist es, aus der Gesellschaft heraus politische Entscheidungen und Ideen zu entwickeln. Grundlage davon ist, dass eine Gruppe von Menschen ausgelost wird, die die Gesellschaft hinsichtlich Bildungsstand, Alter, Geschlecht, Einkommen und anderer Merkmale möglichst repräsentativ vertreten. Die Gruppe soll dann mit der Hilfe von Expert:innen Konzepte ausarbeiten, aber auch überhaupt erstmal in Gespräche miteinander kommen, beispielsweise darüber, wie sie in der Gesellschaft zusammen leben wollen.

Um einen Bürger*innen-Rat in deiner Stadt zu gründen gibt es zwei Wege: Der erste besteht daraus eine bestimmte Anzahl an Unterschriften zu sammeln und das Konzept somit in die Tagesordnung des Stadt- oder Gemeinde-Rates zu bringen. Beim zweiten Weg läuft alles über eine Organisation, die das ganze initiiert und finanziert. Nele sagt zu diesen beiden Möglichkeiten, dass es wichtiger sei, Bürger*innen-Räte zusammen mit Stadt- und Gemeinderäten zu gründen, damit diese eine Legitimation erhalten und somit vielleicht neue politische Wege und Arten der Teilhabe gefunden werden können.

Auf die Frage, was Neles Vision für eine klimagerechte Zukunft ist, antwortet Nele mit einer Utopie Vorstellung: „Definitv ist es schon ein Traum in einer klimagerechten Welt oder Gesellschaft zu leben, in der es um diesen nachhaltigen Aspekt und den ökologischen Aspekt geht, aber gleichzeitig auch das Soziale an vorderster Stelle steht und wir weg von so einer Leistungs- und Konsumgesellschaft kommen.“ Nele geht es außerdem darum, dass die Gesellschaft sich bewusst macht welche Auswirkungen unser Handeln hat.

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