Schon öfters habe ich von diesem Bild meines Lebensabends geträumt: Ich wippe sanft in meinem Schaukelstuhl hin und her, verfolge von der Veranda meiner kleinen abgelegenen Datsche aus die langsam untergehende Sonne und blicke zufrieden auf das zurück, was ich alles erreicht habe. Der heutige Abend war einer der wenigen Abende, der diesem Traum am nächsten kam. Nicht nur weil mir dabei Folgendes in den Sinn kam: So oft ich in der Realität mein Handy schon benutzt haben mag, habe ich mich noch nie nach dem Aufwachen daran erinnern können es im Traum benutzt oder geschweige denn gesehen zu haben. Nicht einmal ein Telefon mit Festnetzanschluss. Ist das ein Hilfeschrei meines oder unseres Unterbewusstseins das Handy tatsächlich weniger zu verwenden. Haben wir unterbewusst ohne dass wir es merken eigentlich den Wunsch gerade kein Handy zu besitzen? Hat unser Unterbewusstsein den fast schon exzessiven Handykonsum so satt, dass es gar nicht erst zulässt, dass wir auch noch im Traum am Handy hängen?
Es war einer der ersten warmen Tage in diesem Jahr. Deshalb haben wir heute als große WG- und Frühlings-Aktion auf der Terrasse gewerkelt und Setzlinge gepflanzt. Zusammen haben wir dann diesen Tag auf der Terrasse ausklingen lassen und die letzten ersten Sonnenstrahlen genossen. Von solchen Aktionen lassen sich immer wieder gerne Bilder machen – ungestellt echt aufgenommen und schön als Erinnerung. Nur leider ohne mein Handy. Das haben meine Mitbewohner übernommen. Genauso wie sie die musikalische Untermalung übernommen haben. In solchen Dingen und Situationen ist ein Handy durchaus ohne Frage nützlich.