Wieso eine Postkarte verschicken, wenn man der Familie in wenigen Sekunden über WhatsApp berichten kann, wie der Urlaub ist?
Die Vermutung, Postkarten seien mittlerweile veraltet, kommt da schnell auf. Auf der ITB zeigt sich: sie ist falsch. Die wenigsten Reisenden möchten auf die Tradition, Urlaubsgrüße mit der Post zu verschicken, verzichten.
„Ihr Foto als Postkarte versenden„, so wirbt MyPostcard.com für seinen Stand auf der Messe. Das funktioniert über eine App. Die Besucher schießen ein Foto, das auf eine Postkarte gedruckt wird. Sie tippen einen Wunschtext und die Wunschadresse des Empfängers ein und dann wird die Karte automatisch verschickt. Sie landet also nicht auf dem Smartphone, sondern gedruckt im Briefkasten. Der einzige Unterschied zu den herkömmlichen Urlaubsgrüßen: der Text ist nicht von Hand geschrieben.
Helianne Hupfer und Jacqueline Gläser aus Berlin sind nicht überzeugt: „Postkarten verschicken und vor allem auch empfangen ist immer noch toll, da freut man sich jedes Mal. Auf eine App umsteigen kommt nicht infrage, dafür ist das Handschriftliche zu wertvoll.„
„Die Großeltern haben ja gar kein WhatsApp„, meint Susanne Lorenz. Ihre Freundin Stephanie Mischok fügt hinzu: „Im Urlaub ist das Postkarten schreiben daher ein Muss.„ Die 21-jährige Joanna aus Polen findet, dass Postkarten außerdem ein schönes Souvenir sind.
Selbst bei den Jugendlichen sind handschriftliche Urlaubsgrüße trotz Sozialer Netzwerke nach wie vor beliebt. Der Mitarbeiter des Jugendreisenveranstalters Ruf, Florian Riek sagt: „Die Nachfrage ist immer noch sehr groß. Die Jugendlichen wollen oft wissen, wo denn der nächste Briefkasten ist, damit sie ihre Postkarten verschicken können. Und manchmal machen wir sogar Workshops, in denen gemeinsam welche gestaltet und geschrieben werden.„