In dem Workshop „ESCAPE CLIMATE CHANGE – Knack´ den Klima Code!“ auf  der Bildungsveranstaltung youcoN testete eine kleine Gruppe den Escape-Box-Protoypen, mit dem Lehrer der Sekundarstufe II ihre Schüler, als Einstieg in Unterrichtsreihen zum Klimawandel, herausfordern können. In der Box befanden sich verschiedene Rätsel, die die Spieler in einer vorgegebenen Zeit lösen mussten, um den Inhalt der Box zu erschließen und Fragen rund zum Thema zu beantworten. „Dieses Spiel ist nur ein Bestandteil aus zwei Blöcken. Es ist Unterrichtsmaterial, um in das Thema des Klimawandels spielerisch einzusteigen. Als Ergänzung bekommen die Lehrer noch weiteres Material, das die Aufgaben im Spiel aufgreift und vertiefend behandelt.“, erklärte der Projekt- und Spielleiter Oliver Kroos. Die transportable Box soll viele Schüler begeistern und einen spielerischen Zugang zum Thema ermöglichen.

Tick Tack – Ein Rennen gegen die Zeit

Das interaktive Spiel ist mit bis zu 30 Personen spielbar. Bevor er startete, erklärte der Spielleiter Oiver Kroos die Regeln: „Ihr dürft nichts zerstören und nur das nutzen, was ihr auf dem Tisch findet. Weitere Hilfsmittel sind verboten.“ Genau 60 Minuten hatten die Spieler Zeit, um die Rätsel in der Box zu lösen. Die Teilnehmer waren neugierig und drängten sich um den Tisch, auf dem eine große Box positioniert war. Der Schnellste von ihnen schnappte sich einen kleinen Zettel, der auf der Box lag und las ihn der Gruppe vor. Die Nachricht kam aus der Zukunft und forderte die Spieler dazu auf, die Ursachen des Klimawandels zu erforschen, denn er würde verheerende Auswirkungen haben. Schnell fand das Team einen ersten Code, der das Schloss an der großen Box öffnete. Ab diesem Zeitpunkt startete ein Wettlauf gegen die Zeit. Ob die Gruppe das Rätsel um den Klimawandel gelöst hat?

Foto: Nele Kälberloh

Gemeinsam arbeiteten sie sich mit den Rätseln quer über den Globus. Sie sortierten die unterschiedlichen Treibhausgase, markierten Länder auf unterschiedlichen Kontinenten mit Saugnäpfen und spannten Fäden zwischen ihnen auf, um die niedrigste und höchste CO2 Bilanz herauszufinden. Während des Spiels teilten die Spieler sich in Kleingruppen auf. Jedes Team betrachtete einen anderen Kontinent und löste unterschiedliche Rätsel. Kurz vor dem Ende kamen die Gruppen wieder zusammen. Als Team mussten sie noch eine wichtige Entscheidung treffen. In der Mitte des Tisches lagen einige Bauklötze mit Vorschlägen, wie der Klimawandel aufgehalten werden könnte. Es galt zu sortieren, welche Maßnahmen einen positiven und welche einen negativen Effekt auf das Klima haben würden. Schnell war der Gruppe klar: Wälder aufforsten ist die bessere Maßnahme als Brandrodung im Regenwald zu betreiben. Nachdem sie die Maßnahmen sortierten, ergaben die Zahlen und Buchstaben auf der Rückseite ein Lösungswort, das den letzten Tresor öffnete. Was sich in dem letzten Tresor befand, bleibt an dieser Stelle geheim.

Das kritisieren die Teilnehmer

„Ich fand es extrem kreativ und es hat mir viel Spaß gemacht.“, sagte der Privatdozent Dr. Dr. Joerg Tremmel, der als Workshop-Teilnehmer den Escape Room testen konnte. Da er schon viele unterschiedliche Escape Rooms gespielt hatte, brachte er einen Vorschlag mit ein: „Vielleicht müsst ihr über eine Lösung nachdenken, bei der der Spielleiter keine Kommandos während des Spiels geben muss.“ Der Einwand ist berechtigt, denn theoretisch könnten die Spieler direkt zum letzten Rätsel springen, weil es keine „Sperren“ in dem Spiel gibt, die verhindern, dass sie Spieler sich einfach einer anderen Aufgabe annehmen. Einige kleine Fehler müssen die Entwickler noch ausbessern, wie zum Beispiel eine fehlerhafte Rechenaufgabe, über die die Spieler gestolpert sind.

Die 19-jährige Teilnehmerin Nele ist begeistert: „Kompliment zur Aufmachung und Gestaltung. Ich finde das Design total ansprechend und cool.“ Die Spielmaterialien sind mehrfach nutzbar, sehr hochwertig sind sie allerdings nicht. Das gibt auch der Entwickler Oliver Kroos zu. Ihnen stehe ein begrenztes Budget zur Verfügung und sie müssen Kosten und  Nutzen gegeneinander abwiegen. Wenn das Material günstig sei, könnten sie viel mehr Boxen herstellen und kostenlos an den Schulen verteilen. Deshalb sei es in Ordnung, dass Materialien für das Nachhaltigkeits-Spiel, wie beispielsweise die Schlösser aus China, importiert werden und die Materialien möglichst günstig eingekauft wurden.

Auf die kritische Nachfrage, woher die Daten und Fakten aus dem Spiel stammen würden, antwortete Oliver Kroos: „Die Zahlen sind belegt, die Quellen stehen im Begleitmaterial. Abgesichert sind wir über das Bundesministerium. Sogar eine Wissenschaftlerin haben wir damit beauftragt, die Hintergrundinformationen zu recherchieren, weil wir uns auf die Wahrheit berufen wollen.“

Lehrer können das Spiel bereits auf der Website des Projekts Escape Climate Change kostenlos vorbestellen, um sich für ihre Schule ein Spiel zu sichern.