Sowohl das Einschlafen als auch das Aufwachen ohne Handy ist natürlich ungewohnt und für viele sicher auch gewöhnungsbedürftig. So auch bei mir. Ich bin ein Mensch, der sich vor dem Einschlafen oft in den unendlichen Tiefen YouTubes verliert und sich dadurch manchmal unnötigerweise bis in die tiefe Nacht wachhält. Nicht so lange her ist es, da habe ich mit einem DAZN-Video des letzten Bundesliga-Spieltages meine YouTube-Session begonnen und mich Stunden später mitten in einem Video wiedergefunden, wie man am besten den ungebremsten Sturz eines fallenden Fahrstuhls überlebt. Versuche, mein Handy vor dem Einschlafen an einen vom Bett aus unerreichbaren Ort zu legen, haben leider zu häufig fehlgeschlagen. Ich musste mir jetzt also weder Sorgen machen das neueste Video einer meiner abonnierten Kanäle zu verpassen noch – und das hat mich sehr beruhigt – dass mein Handy am nächsten Tag ausreichend Akku hat. Was ich aber vor dem Einschlafen trotzdem sehr vermisst habe, war Musik. Wenn ich abends nicht gerade auf YouTube unterwegs war, habe ich meistens immer dieselben Lieder gehört und oft gar nicht gemerkt wie eingeschlafen bin – nur am nächsten Tag die Kopfhörer um mein Gesicht gewickelt.
Das Aufwachen war weniger ein Problem. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich ausschlafen konnte… Ich denke jeder würde lügen zu behaupten, nicht als erste Aktion am Morgen auf sein Handy zu schauen. Sei es um die Uhrzeit nachzuschauen oder das Handy nach neuen Nachrichten zu checken.
Das befürchtete Zähneknirschen blieb auch heute aus. Ich habe lediglich beim Backen mit dem Handrührgerät zu kämpfen gehabt (weil ich mich zu dumm angestellt habe?). Denn ich habe heute, mag es an der eigentlich nicht zu langweiligen Langeweile liegen, einfach Lust auf Muffins gehabt. Und selbst beim Probieren der fertigen Muffins blieb das Zähneknirschen aus… Normalerweise wenn ich in der Küche bin und fleißig wie Gordon Ramsay ein zauberhaftes Neun-Gänge-Menü zaubere habe ich Musik im Hintergrund laufen. Weil ich die sonst immer über Handy abspiele musste ich also heute auf das Radio zurückgreifen. Nachdem ich die schon etwas in die Jahre gekommene elektrische Monstrosität entstaubt habe, funktionierte sie einwandfrei. So wie bisher größtenteils auch alles andere ohne Handy – ich warte schon sehnlichst auf den Moment, wenn dem nicht mehr so ist.