Die Zeit, Die Welt, das ZDF und ich. Wir haben alles etwas gemeinsam, Hazel Brugger interviewen und einen Artikel veröffentlichen.
Ich setze mich also in die Show und schreibe mit. Witze, Anekdoten und die immer gleich bleibende Mimik im Gesicht. Ich schlage nun nicht mit Wörtern wie die Zeit oder die Welt um mich um das was Hazel Brugger ausmacht zu beschreiben. Das geht auch mit einfachen Worten, denn wieso kann man nicht einfach Schreiben, dass ihr Gesicht eine Desinteresse ja sogar eine leichte Arroganz aufweist und sie genau deswegen bei ihrem Publikum und dazu zähle ich mich auch, ankommt. Ihr Gang wirkt schlacksig und irgendwie auch ziemlich unbestimmt. Doch gerade das „Nichts tun“, welches in der Mimik, in ihren Anziehsachen (graues T-shirt, blaue Hose) und in ihrem Gang hervorkommt fasziniert.
Das Publikum hat schon ein Lächeln auf den Lippen bevor sie überhaupt anfängt zu sprechen. Anders als zum Beispiel bei Mario Barth, bei dem ich allein wegen des Spruchs auf dem T-shirt die Hände über den Kopf zusammenschlagen würde. Es wird still im Saal und Hazel betritt die Bühne, ich schaue mich um und blicke in eine Reihe von Gesichtern bei denen die Emotionen mir schon entgegenkommen. Ein breites Grinsen da, zusammen gekniffenen Augenbrauen hier. Es wird spannend, schaffst es die 24-jährige Schweizerin die Ostwestfalen um den Finger zu wickeln?
Zunächst kommen von ihr Anweisungen an das Publikum. Immer wenn es klatscht muss sie etwas trinken und es solle bitte niemand alleine klatschen. Denn das seien sonst „sozial-inkompetente Menschen“ welche sogar vielleicht „Mörder sein könnten“. Typisch für alle Besucher von Bielefeld taucht auch bei ihr das Vorurteil „Bielefeld gäbe es nicht“ auf. Doch für sie ist Bielefeld „okay, wie die Dentalhygiene“, denn wenn man sich mit der Zunge über die Zähne fährt wäre es auch „okay“. Hazel Bruggers Themen sind das Leben, Babys, die Natur, Kultur und der Mensch mit seinen Beziehungen. Jeder Satz von ihr lässt ein Bild in Kopf entstehen. So sind:
Spermien, der kahle Kopf eines IT-Spezialisten mit dem Hang zu einem zusammengebundenen Zopf im Nacken“
Von Spermien zu kleinen süßen Babys, die „aussehen wie ein Brot was nichts kann“ über erwachsen gewordene Kindern denen man alles zahlen muss hin zu Steuern die sie eigentlich ganz gerne zahlt. Alleine an der Aufzählung merkt man die Sprunghaftigkeit in Bruggers Show. Doch sie überzeugt! Anfänglich sehr zurückhaltend erwacht das Publikum mit jeder Erzählung zum Leben. Viel Applaus und das Gelächters der Zuhörer zeigen das Hazel wirklich passiert.
Die 24-jährige hält laut ihr nicht viel von Rezensionen und dennoch habe ich vier Personen nach ihrer Meinung zu dem Auftritt befragt. Fanny (25) und Ilay (24) sind Studentinnen und kommen aus Münster. Ilay ist über die Heute-Show auf Hazel aufmerksam geworden und hat dann Fanny „einfach mal mitgenommen“. Vor allem wegen ihres jungen Alters und der sarkastischen Art trifft Hazel Brugger den Humor der beiden jungen Frauen. Die Show fanden sie super. Genauso wie Björn (31) und Natalie (29). Als Geburtstagsgeschenk hat Björn sie eingeladen. Auch wenn sie ins kalte Wasser geworfen wurde mit dem Programm ist Natalie von Hazel begeistert „anders, aber sehr gut“. Björn kannte Hazel schon über Youtube-Videos und ist nach wie vor begeistert. Laut ihm war der Auftritt:
Noch besser als er dachte. Schwarzer Humor auf den Punkt genau umgesetzt.
Am 7. November 2019 gastiert Brugger erneut in Bielefeld, mit einer neuen Show, an einem größeren Ort, der Rudolf-Oetker-Halle. Dort wird dann laut ihr „gemeinsam gebacken und zwar nicht anders als Vanille-Kipferl“.