Buzzard – der Bussard. Ein Vogel, der alles im Blick hat. Ähnlich sieht es aus mit der Buzzard-App, sie hat alle Perspektiven im Blick und du auf deinem Smartphone dann alle Perspektiven auf einem Blick.
Leonie und Simon aus dem Podcast-Team der Jungen Presse waren im Gespräch mit Dario Nassal, dem Gründer von Buzzard und Mira Kinn, der Community Managerin. In der Vergangenheit haben wir bereits mit Buzzard kooperiert und zukünftig kannst du dich auch über weitere Kooperationsangebote freuen. Bis dahin möchte ich dir gerne einmal die Buzzard vorstellen.
Am Anfang der Podcast-Folge wurde Dario gebeten, Buzzard in einigen wenigen Sätzen vorzustellen. „Buzzard ist ein neues journalistisches Online-Medium, mit dem Ziel Menschen aus Filterblasen rauszuholen und mehr Verständnis zu schaffen für die Positionen von Andersdenkenden. Denn die Debatten unserer Zeit sind sehr polarisiert und dagegen wollen wir was machen.“
Was ist eure Vision?
Schauen wir uns das am Beispiel des Klimawandels an. Wir haben nicht mehr viel Zeit, um als Gesellschaft darauf zu reagieren. Durch das Internet, Filterblasen und Menschen, die auf ihrer Position beharren und kein Verständnis mehr für Andersdenkende haben, findet eine Art „Stammesdenken“ statt. Die verschiedenen Lager bleiben bei ihren Positionen und deshalb findet man keine gesamtgesellschaftliche Lösung, die vielleicht für alle insgesamt am besten wäre. Jeder versucht stattdessen nur seine Position durchzudrücken.
Warum sich Buzzard als weitere Newsapp durchsetzen kann
Wie funktioniert die App?
Du bekommst zu drei aktuellen Themen pro Tag viele verschiedene Perspektiven auf’s Handy. Von Zeitungen von links bis rechts, Zeitschriften und Blogs. Und die Buzzard-Redaktion wählt diese aus, sucht und recherchiert sie für dich als Leser:in, aber fasst sie auch zusammen und ordnet sie journalistisch ein. Also hast du einmal am Tag zu den drei Top-Themen die ganze Perspektivenvielfalt im Netz auf dem Handy und bist so in kurzer Zeit vielfältig informiert.
Wie garantiert Buzzard, dass die Nachrichten differenziert sind?
Buzzard besitzt eine Art Pool aus 1800 Medien, also alle überregionalen deutschsprachigen Medien, die etwas zu Politik und Gesellschaft berichten. Buzzard hat aber auch englischsprachige Medien abonniert. Den weiteren Prozess schildert Dario wie folgt: „Wir schauen uns jeden Tag an, zu welchen Themen Kontroversen stattfinden. Uns kann man mit einem Medienspiegel vergleichen. Wir spiegeln das, was aktuell stark in den Medien debattiert wird.“
Wie stellt Buzzard sicher, dass alle Perspektiven dabei sind?
Aus 1800 Medien filtert Buzzard mit rss-readern heraus, zu welchen Themen geschrieben wird. Damit sieht die Redaktion, was verschiedene Medien dazu schreiben und unterscheidet auch, was davon alles Meinungskommentare sind. Im nächsten Schritt schauen sie sich die verschiedenen inhaltlichen Positionen an, die für ein bestimmtes Thema oder auch dagegen sprechen. Dario führt fort: „Wir sortieren die Argumente und packen sie bei ähnlichen Inhalt auf einen Stapel. Andere Argumente kommen auf andere Stapel. Und aus jedem dieser Stapel versuchen wir dann jeweils einen Beitrag auszuwählen, sodass wir mit 6 bis 8 Beiträgen von den Befürworter:innen und Gegner:innen zu Themen ein möglichst breites Spektrum abgedeckt haben.“
Arbeit gegen Fake News
Eine Gesellschaft braucht mündige Bürger:innen, somit brauchen wir auch mündige Leser:innen. Neben Faktenfindern durch die man Fake News entpuppen kann, ist es auch wichtig, dass man kritisch als Leser:in ist. Dario findet, dass jede:r sich vor dem Teilen einer Nachricht anschauen sollte, wie diese Nachricht in unterschiedlichen Medien bewertet wird. Im besten Fall dann dort auch noch die unterschiedlichen Spektren, wie bspw. liberal und konservativ zu betrachten. Mit der Buzzard-App kann man genau diesen Schritt trainieren: Du lernst, dass es verschiedene Ansichten gibt und kannst ein Verhalten, welches dich dazu bringt auch langfristig vielfältig zu informieren, trainieren.
Buzzard stärkt die Demokratie
In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung ist auch der Diskurs der Gemeinschaft immer weiter verstummt. Wir leben oft mit unseren Meinungen distanziert, isoliert und zurückgezogen in der eigenen Filterblase. Aus diesem Grund wird es immer wichtiger die eigene Meinung zu hinterfragen. Um den Diskurs wiederzubeleben, ist es wichtig die Menschen aus ihren abgekapselten Filterblasen zu holen. Wir müssen uns gegenseitig aus diesen Filterblasen holen und bereit sein die Gegenseite anzuhören und zu akzeptieren, dass es diese Meinung gibt und welche Gründe dafür sprechen.
Dieses passiert durch den Konsum einer breiten Perspektivenvielfalt. Denn durch das Betrachten von vielen verschiedenen Meinungen, lernst du die Motive von Andersdenkenden zunächst besser zu verstehen. Du hinterfragst deine eigene Meinung, da du sie nun mit der Gegenseite abgleichen kannst und prüfen kannst, ob und warum du wirklich deiner Meinung bist. Du lernst die Argumente der Gegenseite allgemein erst einmal anzuschauen, anstatt sofort „dicht zu machen“. Zum Schluss lernst du natürlich auch auf Grundlage vieler verschiedener Meinungen, deine eigene Meinung zu bilden und dir dessen bewusst zu werden.
Also, lass Filterblasen platzen und stoße zukünftig ein paar Debatten an, um den Diskurs wieder zu stärken. Hab alle Perspektiven im Blick, sowie der Bussard – nur du mit Buzzard.