Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Privatsache. Auch im Beruf kann man viel dafür tun, dass nachhaltig gelebt und gewirtschaftet wird, zeigte der Workshop „Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung“ am Samstagvormittag.

Unter den Teilnehmern war auch die 25-jährige Dorothee aus Kassel. Sie beschäftigt sich in ihrem Studium viel mit solchen Themen, sie studiert Nachhaltiges Wirtschaften an der Uni Kassel. Dorothee erzählte, ihr sei es besonders wichtig, dass nicht nur Jugendliche lernen, wie ein Unternehmen nachhaltiger werden kann. Auch Erwachsene in Führungspositionen sollten Ihrer Meinung nach darüber aufgeklärt werden. Doch wie kann das erreicht werden ?

Diese und weitere Fragen beantwortete Christian Srbeny vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) in seinem YoucoN-Workshop. Dort stellte er auch das Förderprogramm „Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung 2015-2019“ (BBnE) des BiBB vor.

Warum nachhaltige Entwicklung wichtig ist

Pro Jahr steht den Menschen eine bestimmte Menge an natürlichen Rohstoffen zur Verfügung. Der Tag, an dem diese verbraucht sind, wird als Welterschöpfungstag bezeichnet. Dieser sollte idealerweise auf den 31. Dezember fallen. Doch durch den hohen Ressourcenverbrauch rückt der Welterschöpfungstag im Kalender immer weiter nach vorn – 1993 fiel er auf den 21. Oktober, im Jahr 2003 bereits auf den 22. September und 2016 waren die Ressourcen theoretisch bereits Anfang August erschöpft.

„Ein guter Koch ist nachhaltig“

Doch was bedeutet das eigentlich? In einer kurzen Diskussion erarbeiteten die Teilnehmerinnenund Teilnehmer des Workshops, was einen eines nachhaltigen Beruf ausmacht. Sie waren sich einig: Es ist die Einstellung und der Wille des Kochs, der entscheidet, ob er seine Gerichte nachhaltig zubereitet oder nicht. Jeder Betrieb hat das Potenzial, nachhaltiger zu werden, lautet der Leitsatz der BBnE. Um das zu erreichen, bieten Srbeny und seine Kollegen Aus- und Weiterbildungen für Auszubildende und Ausbilder an.

Wer bei dem Thema Nachhaltigkeit nur an Naturschutz denkt, wurde in diesem YoucoN-Workshop eines Besseren belehrt – in Srbenys Seminaren werden auch Grundlagen der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit vermittelt. Ziel des Förderprogramms ist es, Unternehmen zu informieren, zum Umdenken anzuregen und zu vermitteln, wie vorhandenes Potenzial genutzt werden kann. Nicht nur die „Gerechtigkeit und Verbesserung der heutigen Lebenssituation“ spielten eine Rolle, sondern auch die „Verantwortung für zukünftige Generationen“, sagt Srbeny.