Leicht verspätet beginnt der Workshop, gleich nachdem sich Alexander Sust und Sarah Kamenarov als Leiter des Workshops vorgestellt haben. Alex ist Regionalentwickler, d.h. er gibt Anstoßhilfe in Sachen Mobilität für Bewohner des ländlichen Raums rund um Fulda. Sarah macht ein Praktikum bei ihm. Er berichtet den Teilnehmern von vergangenen Pilot-Projekten, die er geleitet hat. Ein nennenswertes Beispiel wäre hierbei das  inzwischen eingestellte Projekt „Hin-und-Weg“, welches durch Klimaschutzabgaben gefördert und finanziert wurde. Weil die Klimaschutzziele zwar bekannt, aber nicht erreicht sind, wurde dieses Projekt unter anderem gegründet. Alexander sagt außerdem, dass er erst erkennen musste, dass sich Mobilität nicht von heute auf morgen ändere. Man könne nicht nur darauf hoffen, dass bald neue Technologien kommen, die schon alles lösen würden. Der Workshop solle den Teilnehmern zeigen, was schon heute möglich sei und was man ab sofort selber tun könne.

Die Teilnehmer des Workshops kommen sowohl aus dem ländlichen als auch aus dem städtischen Raum. Dadurch entsteht ein reger Austausch, der aufgrund mangelnder Zeit leider immer wieder unterbrochen wird. Das Problem auf dem Land: „Ohne Auto geht‘s nicht“. Die Jugendlichen wollen unabhängig von ihren Eltern sein und gleichzeitig nachhaltig leben. Für sie entsteht deshalb ein Konflikt: Freie und individuelle Mobilität? Sich abhängig vom Dorfbus machen oder doch wieder das Elterntaxi in Anspruch nehmen? Workshop Leiter Alexander sagt, mehr Busse seien auch nicht automatisch die Lösung. Vielmehr solle man auf Mitfahrgelegenheiten setzen. Bereits heute gebe es zahlreiche Systeme, die genau sowas vermitteln. Kommerziell und nicht kommerziell. Das Problem bisher: Die Systeme sind nicht weit genug verbreitet. Vor allem im ländlichen Raum ist es sehr schwer, über solche Systeme eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Ein weiteres Problem in diesen Randbereichen ist die Anbindung an den ÖPNV. Eine Lösung ist hierbei ein flexibles (Bus-)System, welches es den Fahrgästen erlaubt, bei Haltewunsch ihre Haltestelle anzufordern. Dieses System wird sicherlich bald das fahrplangebundene System ablösen.

Die alternativen Ideen der Teilnehmer sind zahlreich. Ohne Frage hat man das Gefühl, der Workshop könne noch ewig gehen – immer wieder müssen die Leiter Diskussionen unterbrechen.